Eine Doppelspitze wird es bei den Albstadtwerken nicht mehr geben. Foto: Schwarzwälder-Bote

Nicht nur Detlev Vogel, sondern auch Frank Schöller verlässt die Albstadtwerke.

Albstadt - Wachwechsel an der Spitze der Albstadtwerke: Nicht nur der Technische Geschäftsführer Detlev Vogel, der aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand geht, verlässt das Unternehmen, sondern auch sein kaufmännisches Pendant Frank Schöller.

Wie die Stadt gestern mitteilte, hat Frank Schöller sein Amt als Geschäftsführer der Albstadtwerke mit Zustimmung des Aufsichtsrats niedergelegt. Die Gründe dafür, so die Stadt, seien persönlicher Natur; die Trennung erfolge auf Schöllers Wunsch und "in bestem gegenseitigem Einvernehmen".

Eine Formulierung, die den eigentlichen Sachverhalt stark beschönigen dürfte: Es soll in den vergangenen Wochen und Monaten erhebliche Spannungen zwischen Schöller und einem Teil des 13-köpfigen Aufsichtsrats, vorneweg dessen Vorsitzendem Oberbürgermeister Jürgen Gneveckow gegeben haben. Dem Vernehmen nach betrafen die von Schöllers Kritikern geäußerten Vorwürfe unter anderem seine Personalführung, die angeblich für Unzufriedenheit in der Belegschaft gesorgt habe.

Es gab aber auch andere Stimmen im Aufsichtsrat, die Schöller bescheinigten, er habe bei der Umgestaltung der Albstadtwerke vom kommunalen Betrieb in ein auf schwierigem Markt wettbewerbsfähiges Unternehmen Bemerkenswertes geleistet – das Geschäftsjahr 2010 sei immerhin das beste in der Geschichte der Albstadtwerke gewesen. Die Diskussion soll überaus kontrovers geführt worden sein; ein Aufsichtsrat, heißt es, habe gar mit seinem Rücktritt gedroht.

Techniker mit kaufmännischem Hintergrund

Immerhin, in einem anderen Punkt ist man sich einig. Eine Doppelspitze wird es bei den Albstadtwerken nicht mehr geben: Künftig soll ein einziger Geschäftsführer ihre Geschicke lenken – Oberbürgermeister Gneveckow wünscht sich einen Techniker mit kaufmännischem Hintergrund – dem auf der nächsttieferen Führungsebene ein Techniker, ein Kaufmann und ein Vertriebsexperte sekundieren. Den Techniker und den Kaufmann gibt es schon; der neue Vertriebsleiter muss noch gefunden werden – der neu besetzte Posten war offenbar schon nach wenigen Wochen wieder vakant gewesen. Die Geschäftsführerstelle ist laut Angaben der Stadtverwaltung bereits ausgeschrieben.

Frank Schöller wünschen die Albstadtwerke der städtische Pressemitteilung zufolge alles Gute für seinen weiteren Lebensweg. Der gebürtige Tailfinger war neuneinhalb Jahre lang kaufmännischer Geschäftsführer der Albstadtwerke.