Gymnasium Ebingen: Schüler aus Albstadt zwei Tage in der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus

Zum ersten Mal überhaupt haben zwei Schüler die Möglichkeit bekommen, zwei Tage und eine Nacht auf der Umweltforschungsstation (UFS) Schneefernerhaus auf der Zugspitze zu verbringen – die Wahl fiel aus Gymnasiasten aus Albstadt.

Albstadt-Ebingen. Julian Murray und Katharina Biebl vom Gymnasium Ebingen durften gemeinsam mit ihrem Lehrer auf Exkursion gehen, unterstützt vom Schülerforschungszentrum Bad Saulgau (SFZ) und dem dortigen Lehrer Reinhard Fritsch: Zwei Tage und eine Nacht verbrachten sie auf dem Schneefernerhaus, das vom Umweltministerium des Landes Bayern betrieben wird und als höchste deutsche Forschungsstation auf 2656 Metern über dem Meeresspiegel liegt.

Dass Forschung vor allem anstrengend ist, erfuhr das dreiköpfige Expeditionsteam schon zu Beginn seiner Reise, die bereits um 5 Uhr morgens in Oberschwaben begann. Nachdem die Forschungsstation über verschiedene Gondelfahrten erreicht, das selbst zubereitete Mittagessen verspeist und die Sicherheitseinweise zu Gas- und Lawinenalarm verinnerlicht waren, begannen die Forschungsarbeiten der beiden Zehntklässler:

Sie bauten ihre zu Hause vorbereiteten Versuche auf, um anschließend auf verschiedene Arten mit verschiedenen Software-Programmen die Temperaturen innerhalb, aber vor allem außerhalb der UFS zu messen. Parallel dazu durften Julian Murray und Katharina Biebl die Daten des Deutschen Wetterdienstes einsehen und mit den selbst gemessenen vergleichen. Gemessen wurde dabei nicht einfach mit einem Thermometer, sondern mit Hilfe von Temperaturwiderständen am Mikrokontroller Arduino sowie mit einer speziellen Software.

Die Temperaturunterschiede machten die Nachwuchsforscher mit der Infrarot-Kamera sichtbar.

"Es ist toll zu sehen, zu welchen Leistungen Schüler in der Lage sind, wenn sie unmittelbar erfahren dürfen, wozu sie im Alltag lernen müssen", sagt Reinhard Fritsch. "Natürlich ist so ein Ausflug auch ein großes Abenteuer, aber eben auch eine sehr effektive Unterrichtseinheit, die lange vor- und nachwirkt."

Beim selbstzubereiteten Abendessen führten die Albstädter nicht nur allgemeine Gespräche, sondern hörten auch das Zugspitz-Relais, Deutschlands höchstgelegenes Amateurfunk-Relais, mit und funkten selbst. Nachdem die Messungen der Schüler, die über Nacht liefen, gestartet worden waren, bot sich ihnen noch die einmalige Gelegenheit, bei absoluter Dunkelheit den Sternhimmel zu betrachten.

Nach einer kurzen Nacht setzten die Schüler ihre Temperaturmessungen bei minus 15,4 Grad Celsius kurz vor Sonnenaufgang fort und fuhren nach herzlicher Verabschiedung durch das stationäre Forschungsteam mit Gondel und Zahnradbahn unterirdisch durch das Bergmassiv hinab bis zum Eibsee, um auf der Heimfahrt die vielen Eindrücke und Erlebnisse zu diskutieren und neue Forschungsideen auszutüfteln.