Elischa Dommer und sein Team sorgen beim Trödler Open Air für die Bühne, Ton, Licht und die Sicherheit. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Open Air: Bei Konzerten sorgen Veranstaltungstechniker für Ton, Licht und Sicherheit

Damit bei Konzerten wie dem Trödler Open Air an diesem Wochenende das Publikum seinen Spaß hat, arbeiten sie im Hintergrund: "Die Männer in Schwarz", Veranstaltungstechniker, sorgen dafür, dass alles reibungslos und vor allem sicher abläuft.

Albstadt-Ebingen. Am Morgen des ersten von drei Festivaltagen wird in der Unteren Vorstadt schon acht Stunden vor Einlass heftig geschuftet. Vier Veranstaltungstechniker bauen die rund zehn auf sechs Meter große Bühne auf und bringen die Technik an. Elischa Dommer, Inhaber von "Show + Media Design" aus Dormettingen hat den Überblick, gibt seinen Kollegen Anweisungen; bei ihm laufen alle Fäden zusammen. "Ich bin quasi die Schnittstelle zwischen Veranstalter und der Stadt."

Mit der Stadt Albstadt mussten sich Elischa Dommer und "Trödlerwirt" Bernd Gompper als Veranstalter schon einige Monate im voraus über das Gelände abstimmen und Pläne vorlegen, die alle Brandschutzvorgaben und Abstände zu den Gebäuden berücksichtigen sowie genügend Fluchtwege ausweisen. Denn die Veranstaltungstechniker sorgen nicht nur für Bühne, Beleuchtung und guten Sound, sondern in erster Linie auch für die Sicherheit der Musiker und des Publikums – und dass entsprechende Regeln und Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. Für jedes Szenario ist vorgesorgt. Bricht etwa ein Unwetter über das Konzert herein, werden die Verkleidungen abgenommen, sogenannte Windverbände –gespannte Drahtseile – sorgen für Stabilität; das Gewicht der Bühne – rund 3,5 Tonnen – tut sein Übriges.

Etwa fünf Stunden dauert es, bis eine Bühne für ein Konzert in diesem Ausmaß bespielbar ist. Die Musik schallt aus 21 Lautsprechern; die Frontlichter, die an den Traversen an der Decke befestigt werden, beleuchten die Musiker, die sogenannten "Blinder" sind Lichter, die das Publikum miteinbeziehen. Hinzu kommen steuerbare Scheinwerfer, mit denen sich bestimmte Lichteffekte erzeugen lassen.

Auch unter der Bühne ist einiges los; dort befinden sich nicht sichtbar für das Publikum Subwoofer, Dimmer, Stromverteiler. Der Strom kommt aus einem Stromkasten, den die Stadt Albstadt eigens für die Veranstaltung aufstellt.

Einige Stunden vor dem Konzert kommen die Musiker zur Location – an diesem Freitag sind es die Albstädter "The Dewy Lilies", am Samstag die Coverrockband "Heaven in Hell". Jede Band hat einen Plan, in dem die technischen Anforderungen aufgelistet sind, welche die Techniker bereitstellen – etwa die Anzahl und Art der Mikrofone oder Monitore; vor dem Soundcheck werden alle Instrumente mit Mikrofonen ausgestattet. "Beim Soundcheck wird jedes Instrument einzeln gespielt und der Tontechniker sorgt dann dafür, dass alle Komponenten im Zusammenspiel harmonieren", erklärt Dommer.

Die gleiche Aufgabe hat der Tontechniker auch während des Konzertes. "Am Mischpult sorgt er dann dafür, dass man alle Instrumente hört und es sich für das Publikum gut anhört". Während des Soundchecks programmiert der Lichttechniker die Lampen und die Lichtstimmungen. Ein Plan gibt auch ihm vor, bei welchem Lied das Licht wie stehen soll.

An diesem Freitag ist um 19.30 Uhr Stagetime – das bedeutet nicht nur volle Konzentration für die Musiker, sondern auch für die Licht- und Tontechniker.

Die Bühnentechniker werden während des Konzerts nicht benötigt, ihr Einsatz ist beim Abbau – beim Trödler Open Air direkt im Anschluss an die dreitägige Veranstaltung am Sonntagabend – gefragt. "Sobald die Bühne nicht mehr gebraucht wird, wird sofort abgebaut", erklärt Dommer, auch wenn das mitten in der Nacht ist. "Oft spielen Kosten eine Rolle, aber hier muss der Platz am nächsten Tag wieder frei sein und die Technik wird andernorts gebraucht." Das Publikum bekommt von all dem reichlich wenig mit. "Im Idealfall bemerkt man uns gar nicht, sondern nur, dass alles klappt wie es sollte."

Bis ein Veranstaltungstechniker Feierabend hat, ist es meist spät in der Nacht. Dennoch ist es für Dommer ein Traumjob: "Jede Veranstaltung ist anders, kein Tag ist wie der davor, und es gibt immer wieder neue Herausforderungen, wie man etwas in Szene setzen kann."