Seit Monaten befindet sich die Küche in diesem Zustand. Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehrhaus: Herausgebrochene Schränke und weitere gravierende Mängel beklagt

Albstadt-Lautlingen. Die Feuerwehr Lautlingen fühlt sich im Stich gelassen, was ihr Feuerwehrhaus angeht. Diesbezüglich hat Kommandant Michael Angele bei der Hauptversammlung kein Blatt vor den Mund genommen. Während die Feuerwehr Dienstleister der Bürger sei und vermehrt auch zur Unterstützung der Wehren Ebingen und Tailfingen Einsätze fahre, bleibe die Gegenleistung gänzlich aus.

"2009 war der Erste Bürgermeister Anton Reger bei unserer Korpsversammlung und hat eine mittelfristige Lösung zugesagt, doch hat sich bis heute, elf Jahre später, gar nichts getan", so Angele. Der Saal im Feuerwehrhaus alleine gleicht einer Baustelle, in der Küche sind die Schränke ob des Zustandes des Hauses vor geraumer Zeit aus der Wand gebrochen. "Ich möchte es Ihnen ersparen, die aufgeführten Mängel der vergangenen zwölf Jahre heute Abend erneut anhören zu müssen", sagte ein sichtlich enttäuschter Michael Angele.

Bei der Korpsversammlung 2019 habe er drei Punkte angesprochen: Festschreibung des Baubeginns in der mittelfristigen Finanzplanung; konkrete Planung der Maßnahmen mit Kostenschätzung; kurzfristige Maßnahmen zur Behebung der schlimmsten Mängel. Sein Fazit: "Die Stadtverwaltung hat 2019 keinerlei Anstrengungen in dieser Richtung unternommen." Einzig die Haustüre sei instandgesetzt und herabfallende Tapeten in den Umkleideräumen seien erneuert worden. Die Zufahrt zum Geräteschuppen sei endlich asphaltiert, "was aber nur möglich war, weil uns der Ortschaftsrat dafür 3000 Euro an Eigenverfügungsmitteln bereitgestellt hat".

Angele sprach von einem unverhältnismäßig kräftezehrenden Tauziehen mit dem Gebäudemanagement der Stadt. "Es ist vollkommen inakzeptabel, wie hier von Bauleitern des Amtes in einer unglaublichen Art und Weise mit Ehrenamtlichen und ihren Anliegen umgegangen wird", kommentierte er. Über die Vorgänge seien Ortsvorsteher Heiko Peter Melle, der Ortschaftsrat und Stadtbrandmeister Michael Adam im Detail informiert.

Auswirkungen hat das Gebäude auch auf die Fahrzeuge. Ein Austausch des Tanklöschfahrzeugs TLF, 27 Jahre alt, ist nicht möglich, da die Halle nur 3,15 Meter hoch ist, jedoch die Norm vier Meter vorschreibt. "Die Albstädter Feuerwehren mussten 2019 über 100 Einsätze mehr fahren als zuvor, Lautlingen muss diese Einsätze mit abfangen", ergänzte Stadtbrandmeister Michael Adam. "Die Stadt hat nur einen Nutzen davon, wenn wir vernünftige Feuerwehrhäuser haben, doch trotz fester Zusagen für Lautlingen hat sich nichts getan."

Ortsvorsteher Heiko Peter Melle erinnerte daran, mit wieviel Engagement und ehrenamtlichem Einsatz in den 1970er-Jahren der ehemalige Farrenstall zum Feuerwehrhaus umgebaut worden sei. "Es ist aufgrund des Zustandes schon lange bekannt, dass es ein Feuerwehrhaus an anderer Stelle braucht, um die Zukunftsfähigkeit der Abteilung Lautlingen zu sichern."