Daumen hoch für die Pasta-Movie-Night: Bei der Premiere im Rahmen der "Alb-Bojen" im Saal von St. Elisabeth durfte Pfarrer Hans-Joachim Fogl ein gutes Dutzend Jugendliche – nicht alle sind im Bild – begrüßen. Foto: Eyrich

"Die Vernetzung bleibt!" Das ist – neben den Angeboten für Kinder und Jugendliche – der wohl wichtigste Gewinn des Projekts "Alb-Bojen", das am Sonntag in Tailfingen mit einem Fest zu Ende gegangen ist.

Bunt und kunstvoll gestaltete Tische und Projektwände mit Geschichten aus der Pandemie-Zeit zierten am Sonntag die kleine Ausstellung zum Abschlussfest des Projektes "Alb-Bojen" auf dem Parkdeck am Markt und zeugten vom Gelingen der Gemeinschaftsaktion, die Kinder- und Jugendliche wieder zurück ins Leben holen sollte.

Der Zielhafen ist erreicht: Seit August haben die "Alb-Bojen"-Veranstaltungen dafür gesorgt, dass Kinder und Jugendliche wieder in Kontakt mit anderen kommen, und ihnen wieder ein Stück Normalität geschenkt wurde nach der langen Zeit zu Hause und ohne Kontakte zu Schulkameraden und Freunden.

Für die Vertreterinnen des Kulturvereins "Tal-Gang-Art", dessen früherer Vorsitzender Herbert Mayer, im Brotberuf Psychologe, die Idee zu den "Alb-Bojen" gehabt hatte, hat die Veranstaltungsreihe aber auch noch einen wichtigen Nebeneffekt gezeitigt: "Vernetzung!", sagt Susanne Feil. "Wir sind wieder zusammengerückt." Damit meint sie die beteiligten Vereine und Institutionen, allen voran das evangelische Familienzentrum Tailfingen, die Stadtbücherei, das Kinder- und Jugendbüro und Tal-Gang-Art. "Das ist es schließlich auch, was uns als Kulturverein antreibt", sagt die stellvertretende Vorsitzende Anette Ganter: "Durch die Vernetzung öffnen sich die Kreise. Menschen mit ihren Talenten und Kompetenzen kennenzulernen, ist das Wertvollste, was es gibt."

Beteiligt waren darüber hinaus die Oststadtschule, die Langenwand-Eyachquellgrundschule, das Progymnasium Tailfingen, der Turnverein Truchtelfingen, die Stadtkapelle Tailfingen, der FC Onstmettingen, die Tagesgruppe Ebingen des Diasporahauses Bietenhausen, die katholische Kirchengemeinde St. Elisabeth, die Volkshochschule Albstadt und das Maschenmuseum.

So entstanden überall tolle Kunstwerke und kunterbunt gestaltete Tische. Am "Girl’s Day" entstanden Plakate, auf denen die Kinder und Jugendlichen ihre schönen und weniger schönen Erfahrungen während der Pandemie verewigt haben. "Homeschooling-Opfer" und die "Scheiß Maske" sind darauf ebenso Thema wie "viel Zeit zum Papierflieger-Basteln" und die Zeit, die Familienmitglieder miteinander verbringen konnten.

In der evangelischen Kita Heusteigstraße ist "die längste Buchstabenkette der Welt" gebastelt worden, die am Sonntag aushing, und am Opa-Oma-Tag erzählten sich die Generationen Geschichten, bastelten gemeinsam, Kinder ließen sich schminken und kickten. Auf dem Markt waren alle zum Schreiben einer gemeinsamen Geschichte aufgefordert, und die Diasporahaus-Wohngruppe gestaltete ein tolles Schiff.

Letzte Veranstaltung in der Reihe war am Freitagabend die "Pasta-Movie-Night" im Saal von St. Elisabeth, wo Pfarrer Hans-Joachim Fogl und Elisabeth Pfaff Pasta und Popcorn servierten und mit den Jugendlichen einen Kinofilm anschauten – wie künftig jeden ersten Freitag im Monat ab 18.30 Uhr.

Vom großen Wert der Gemeinschaft

Pfarrer Johannes Hartmann von der evangelischen Kirchengemeinde Tailfingen eröffnete den Sonntag auf dem Parkdeck, auf dem sich viele Besucher tummelten und reichlich die Essens- und Getränke-Angebote annahmen. Die Kinder und Jugendlichen nutzten die Spiel- und Bastelangebote und ließen sich schminken. Tanja Daus, die als Leiterin des Familienzentrums und der Kita Heusteigstraße mit ihrem Team besonders viel organisiert hatte, und Susanne Feil freuten sich über das Zusammenkommen und erzählten die Geschichte der "Alb-Bojen" von der Idee bis zur Umsetzung. Nicht alles sei wie geplant gelaufen, musste manches doch relativ schnell gehen. Einige Angebote seien wegen mangelnden Interesses oder zu wenig Publikum in den Sommerferien abgesagt worden, darunter das geplante Fest im Freibad.

Trotz allem bleibt bei allen ein gutes Gefühl zurück: über die Vernetzung untereinander, das Miteinander und alles Tolle, was dabei rausgekommen sei. Gemeinsam hoffen die Beteiligten, dass Menschen und Vereine weiterhin verbunden bleiben und sich treffen, wie auf dem Fest.