Was sollte man tun, wenn der Corona-Test positiv ist? Foto: dpa/Federico Gambarini

Schnupfen, Husten und Halsschmerzen sind Symptome einer möglichen Corona-Infektion. Wenn dann noch der Schnelltest positiv ist, fragen sich viele, was sie aktuell machen müssen. Wir erklären, wie Sie sich bei einer Infektion verhalten sollten.

Weihnachten steht vor der Tür und die Corona-Ansteckungen nehmen wieder zu. Allerdings sorgen sich die meisten Menschen deswegen nicht besonders, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab. Laut dieser machen sich zwei Drittel tendenziell keine Sorgen vor einer Ansteckung im Advent oder zu Weihnachten. Gar nicht in Sorge sind deshalb 36 Prozent, eher nicht 28 Prozent.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hingegen warnte in der „Bild am Sonntag“ und riet weiter zur Impfung. So sagte der SPD-Politiker etwa: „Corona bleibt gefährlich. Es ist keine Erkältung, die man sich bedenkenlos jede Saison einfangen kann.“ Aber was muss oder sollte man überhaupt tun, wenn man Corona-positiv ist?

Keine Auflagen mehr wie noch im Winter 2022

Am 7. April ist der rechtliche Rahmen für die Corona-Schutzmaßnahmen ausgelaufen. Damit sind auch die letzten noch verbliebenen Maßnahmen – wie etwa das Tragen einer FFP2-Maske beim Krankenhaus-Besuch – weggefallen. Was früher Pflichten waren, sind heute Empfehlungen. So muss man bei einer Corona-Infektion etwa schon länger nicht mehr in Quarantäne, eine freiwillige Isolation wird allerdings empfohlen – und darüber hinaus noch weitere Verhaltensweisen.

1. Zu Hause bleiben – Kontakte meiden

Wichtig aber: Personen mit einer Corona-Infektion sollten wenn möglich zu Hause bleiben und Kontakte zu anderen Menschen vermeiden, vor allem zu Personen mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf einer Erkrankung an COVID-19. Das Robert-Koch-Institut (RKI) schreibt dazu „Unabhängig vom zu Grunde liegenden Erreger wird bei Auftreten von Symptomen einer Atemwegsinfektion wie z.B. Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten empfohlen, für 3 bis 5 Tage und bis zu einer deutlichen Besserung der Symptomatik zu Hause zu bleiben und Kontakte zu vermeiden.“

Auf der Internetseite „Infektionsschutz.de“, dem Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), gibt es Verhaltens- und Hygienetipps um das Ansteckungsrisiko für Mitmenschen zu verringern. Ein paar Beispiele sind folgende:

  • Kontakte zu Personen außerhalb des Haushalts möglichst vermeiden
  • Corona positive Personen – wenn möglich – getrennt von anderen unterbringen
  • Gemeinschaftsräume zeitlich getrennt von anderen Haushaltsmitgliedern nutzen
  • bei unvermeidbaren Kontakten Abstand von mindestens 1,5 Metern eingehalten sowie eine Maske tragen
  • Räume regelmäßig lüften
  • in Taschentuch oder Armbeuge husten oder niesen, danach Händewaschen
  • häufig berührte Oberflächen mit einem Flächendesinfektionsmittel reinigen

2. Einen Test machen

Wer wissen will, ob hinter seinen Symptomen eine Corona-Infektion oder eine „normale“ Erkältung steckt, sollte einen Selbsttest machen. Wichtig allerdings: Das Haltbarkeitsdatum der Antigentests (Schnelltests) darf nicht überschritten sein. Und übrigens: Auch FFP2-Masken haben ein Ablaufdatum, nachdem sie nicht mehr verwenden werden sollten, da eine Schutzwirkung nicht mehr garantiert werden kann.

Schnelltests müssen außerdem richtig gelagert worden sein, sprich bei der empfohlenen Temperatur. Sonst könnte er keine zuverlässigen Ergebnisse mehr liefern. Hinweise zur Lagerung stehen in der Regel auf der Verpackung der Tests. Meist vertragen sie Temperaturen zwischen 5 bis 30 Grad.

3. Rat vom Arzt einholen, wenn nötig

Da der Verlauf einer Corona-Infektion von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein kann, gilt es, den Verlauf der Erkrankung im Blick behalten. Die meisten COVID-19-Verläufe sind eher mild, manche können auch ohne Krankheitszeichen bleiben. Wer unsicher ist, wie er sich verhalten, oder welche Medikamente er einnehmen soll, kann auch seinen Hausarzt kontaktieren – telefonisch. Falls nötig kann der dann etwa fiebersenkende Mittel oder Medikamente gegen Husten empfehlen.

Risikopatienten – also Menschen ab 60 Jahren oder solche mit Vorerkrankungen oder einer Immunschwäche – hingegen sollten laut sofort ihren Arzt kontaktieren. Das gilt auch, wenn sie bereits geimpft sind. Denn für sie besteht das Risiko, einen schweren Verlauf zu erleiden. Der Arzt entscheidet dann, ob eine frühzeitige Behandlung sinnvoll ist.

Auf der Seite „Infektionsschutz.de“ wird außerdem geraten, sich an den Hausarzt zu wenden, wenn sich der Gesundheitszustand nicht binnen der ersten Woche bessert oder sich die Beschwerden gar verschlimmern. Hat dieser gerade keine Sprechzeiten, wird auch der ärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefonnummer 116117) und in Notfällen – wie etwa akute Atemnot – auch ein Anruf bei der 112 empfohlen.

Und was ist mit der Arbeit?

Die speziellen Regeln zur Isolation und Quarantäne, die das Infektionsschutzgesetz für Beschäftigte und Arbeitgeber vorsah, gelten aktuell nicht mehr. So durften Arbeitnehmer während der Pandemie nicht zur Arbeit kommen, wenn sie einen positiven Corona-Test oder sogar Symptome hatten. Heute hingegen kann man aber zur Arbeit erscheinen, wenn der Corona-Test positiv ist.

Trotzdem gilt: Wer Homeoffice machen kann, sollte das zum Schutz der anderen tun. Und: Wer sich krank fühlt, sollte sich krankmelden und dann eben zu Hause auskurieren. Im besten Fall sollte ein Arbeitnehmer das genaue Vorgehen aber mit seinem Arbeitgeber besprechen, denn der hat generell eine Fürsorgepflicht für sein Personal und kann ausgehend davon entscheiden, was in der Situation das Beste ist.