Bei der Baumpflanzaktion der Gemeinde auf der ehemaligen Erddeponie in Rötenberg herrscht unter den freiwilligen und hochmotivierten Helfern fast schon ein Kampf um das Pflanzloch. Foto: Gemeinde

In rekordverdächtigen 90 Minuten haben fleißige Helfer am Samstag circa 500 Ahorn und Buchen gepflanzt. Neben dem ökologischen Ausgleich für das Gewerbegebiet Koppengässle wurde auch ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Aichhalden-Rötenberg - Für die Baumpflanzaktion auf der ehemaligen Erddeponie im Rötenberger Gewann Herdweg-Strut hatte die Gemeinde einen Aufruf gestartet und um ehrenamtliche Helfer geworben, die mit Spaten und Schaufel umzugehen wissen. Zur großen Überraschung von Bürgermeister Michael Lehrer hatten sich rund 60 Freiwillige gemeldet, darunter über die Hälfte Kinder und Jugendliche. "Ich bin vollkommen begeistert über die Motivation der Teilnehmer. Da herrschte ja fast schon ein Kampf ums Pflanzloch. Wir hätten an diesem Vormittag rund das Doppelte oder Dreifache an Bäume pflanzen können", freute er sich.

Viele Helfer vom Schwarzwaldverein

Eine Nutzung werden allenfalls die jüngsten "Gärtner" noch bei der Buche mitbekommen in rund 50 Jahren, beim Ahorn wohl kaum. Dort rechnet Revierförster Christoph Eberle mit rund 80 Jahren. Eine große Zahl der Helfer stellte die Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins. Er hatte bei der weltweiten Kinderaktion "Plant for the Planet" vor vier Jahren bereits eine größere Pflanzaktion mit der Gemeinde und dem Revierförster im Bereich Allmendwald zwischen Aichhalden und Rötenberg umgesetzt und in der Vergangenheit zu weiteren solchen Aktionen bei der Gemeinde nachgefragt. "Es ist nicht einfach, dafür eine geeignete Fläche zu finden, die der Kommune gehört", räumte Lehrer ein.

Neue Bäume verteilen sich auf knapp einem Hektar

Die jetzt gepflanzten Bäume, überwiegend Ahorn, auf einer Fläche von knapp einem Hektar sind nur eine von mehreren externen Maßnahmen als ökologischer Ausgleich für das erschlossene Gewerbegebiet Koppengässle in Aichhalden. Dort wird ja bereits an eine Erweiterung gedacht. Anweisungen, wie tief die Löcher gegraben und welche Menge an Pflanzerde beigemischt werden müssen, erhielten die kleinen und großen Helfer von Eberle und vom sachkundigen Bürger und Forstausbildungsleiter Jörg Niemann.

Ausmähen erforderlich

Die erbrachte Kompensation ist damit aber noch nicht abgeschlossen. In den kommenden drei bis fünf Jahren muss laut Revierförster einmal jährlich zwischen den 30 Zentimeter hohen Pflanzen ausgemäht werden, damit sie nicht zuwachsen. Ein Großteil der Ahornbäume ist mit einem hellgrauen Pflanzröhrchen umhüllt, das einerseits für ein gutes Wachsklima sorgt, andererseits vor Wildverbiss schützt. Wenn die Bäume eine Höhe von eineinhalb Meter erreicht haben, werden die Röhrchen entfernt und können erneut verwendet werden, schildert Eberle.

Zur Belohnung gibt’s ein Vesper

Wie es sich gehört, folgte nach getaner Arbeit der Lohn in Form von Vesper und Getränken, wofür die Gemeinde beim Wasserhochbehälter Festbänke und Tische aufgebaut hatte und die fleißigen Helfer bewirtete.