Im Hauptbahnhof der Anlage hat Roland Weber eine neue, internationale Signaltechnik eingebaut, bei der mit Zwerg- und Vor- und Hauptsignalen die Fahrstraßen der Züge komplett angezeigt und gesteuert werden. Fotos: Wegner Foto: Schwarzwälder Bote

Modelleisenbahn: Storz’sche Anlage an den ersten zwei Adventswochenenden geöffnet

Helene Fischer singt schon eine ganze Weile auf der Modellanlage im Keller der Firma Heizungsbau Storz. Und das wird sie bei den Fahrtagen in diesem Jahr auch wieder tun. Aber Erbauer Roland Weber lässt sich jedes Jahr zudem eine neue Kleinigkeit einfallen.

Aichhalden. An diesem und dem kommenden Wochenende, 1./2. Dezember, und 8./9. Dezember, jeweils von 10 bis 18 Uhr, ist die Anlage in der Waldmössinger Straße wieder geöffnet – der Eintritt fließt wie jedes Jahr für einen guten Zweck.

Damit es sich auch für diejenigen zu kommen lohnt, die schon einmal da waren, lässt sich Roland Weber jedes Jahr ein neues Detail einfallen, das die Anlage weiter ergänzt.

Dieses Mal ist es ein Detail auf der Anlage selbst, das sich Weber aktuell zur derzeitigen Diskussion im Schwarzwald überlegt hat: Ein Wolf ist über einen schadhaften Zaun – möglicherweise hat dieser ihn auch selbst beschädigt, wer weiß? – in ein Tiergehege eingebrochen und hat dort einen Hirsch gerissen. Dieses Treiben kann natürlich ein Jäger auf der gegenüberliegenden Seite des Geheges nicht zulassen – und bietet somit sicherlich auch Stoff zur Diskussion außerhalb des eigentlichen Zugbetriebs.

Rund 40 Zugkompositionen, darunter auch immer wieder neue Modelle, sind insgesamt auf der Anlage unterwegs, verschwinden häufig in einem Tunnel und tauchen an anderer Stelle, teilweise vollkommen unerwartet, wieder auf. Möglich ist dies durch eine besondere Streckenführung im sogenannten Schattenteil der Anlage unterhalb des eigentlichen Schaustücks. Dort warten auch die jeweils gerade nicht eingesetzten Züge in mehreren Schattenbahnhöfen auf ihren nächsten Einsatz, der computergesteuert nichts dem Zufall überlässt. Wichtig ist Weber eine realitätsnahe Darstellung eines internationalen Fahrbetriebs – neben deutschen Zügen unterschiedlicher Verkehrsgesellschaften ist vor allem auch die Schweiz gut vertreten. Dabei fahren die langen Güterzüge originalgetreu ohne Halt durch den Hauptbahnhof, während die Personenzüge selbst so am Bahnsteig anhalten, dass die Figuren im Maßstab 1:87 theoretisch bequem aussteigen könnten.

Die einzelnen Fahrstraßen werden in diesem Jahr neu mit Zwerg-, Vor- und Hauptsignal gestellt, sodass auch der Betrachter genau sieht, wohin der jeweils einfahrende Zug geführt wird. Kleinste Leuchtdioden in den jeweiligen Signalfarben zeigen dies an unterschiedlichen Stellen genau an – gleich wie im Original.

Zu der Möglichkeit, die Anlage zu betrachten, passt auch der internationale Tag der Modelleisenbahn am Sonntag, 2. Dezember, der mithelfen soll, die kleinen Bahnen wieder mehr ins Blickfeld der Menschen zu bringen.

Weitere Informationen: Die "Schau-Anlage" im Keller der Heizungsbau-Firma Storz in Aichhalden, Waldmössinger Straße 2, ist an den Wochenenden am 1. und 2. sowie am 8. und 9. Dezember, jeweils von zehn bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. Der Eintritt beträgt fünf Euro für Erwachsene, 2,50 Euro für Kinder und für Familien maximal 15 Euro.

Beim internationalen Tag der Modelleisenbahn am 2. Dezember sowie am darauffolgenden Wochenende sollen weltweit Bahnen in Miniaturformat in Betrieb gehen, Modellbahnanlagen ihre Pforten öffnen und Ausstellungen organisiert werden. Die kleine Eisenbahn soll einen riesengroßen Bahnhof bekommen.

Der Tag der Modelleisenbahn ist eine Initiative der TV-Sendereihe "Eisenbahn-Romantik", dem europäischen Verband MOROP mit allen Mitgliedsverbänden und wird unterstützt von BDEF und MOBA.