Nicht nur die Sorgen-Brücke am Adlereck wurde jüngst unter die Lupe genommen, sondern auch die sogenannte Fischbauchbrücke wenige Meter weiter. Aber warum eigentlich?
Drei Brücken ragen am Adlereck nebeneinander über der Bundesstraße 296 auf: Die stillgelegte Skandal-Brücke, die 2019 drohte einzustürzen und seither durch eine massive Stahlkonstruktion gestützt wird, bis sie 2028 abgerissen wird. Die direkt angrenzende Brücke, über die die Kulturbahn fährt. Und die historische Fischbauchbrücke, die aktuell nicht befahren wird.
Im Juli und noch im August hatten Untersuchungen an Ersterer sowie an der Fischbauchbrücke stattgefunden. Der Verkehr am Adlereck war dadurch eingeschränkt – unter anderem die Geradeausspur in Richtung Pforzheim war gesperrt, was für teils lange Staus sorgte.
Sperrung schon früher aufgehoben als geplant
Doch frohe Kunde: Die Deutsche Bahn, die die stillgelegte Sorgen-Brücke als Teil der Vorplanungen für den Neubau genau unter die Lupe nahm, war damit deutlich früher fertig als geplant. Schon Anfang des Monats wurde die Sperrung aufgehoben. Statt wie geplant erst am 11. August.
Dennoch waren neben der Fahrbahn, auf dem Parkplatz unterhalb der Brücken, bis zuletzt noch Bauzäune und Gerätschaften zu sehen. Sie gehörten dem Landratsamt, das – wenn dort ohnehin schon gearbeitet wird – ebenfalls Untersuchungen vornahm. Jedoch an dem historischen Bauwerk, das sich außen in Richtung Hengstetter Steige/Lange Steige befindet.
Aber was genau wurde eigentlich geprüft? „Die Brücke wurde untersucht, um den Sanierungsbedarf und den erforderlichen Sanierungsumfang für ihre Wiederinbetriebnahme zu ermitteln“, erklärt Janina Müssle, Sprecherin des Landratsamtes. Die Brücke könnte nämlich unter Umständen dann wieder befahren werden, wenn die Hermann-Hesse-Bahn eines Tages nicht nur in Richtung Weil der Stadt, sondern auch in Richtung Alter Bahnhof und Nagoldtal weitergeführt werden sollte.
Bohrkerne müssen zunächst im Labor untersucht werden
Um eben jenen Sanierungsbedarf herauszubekommen, wurden Kernbohrungen veranlasst. Noch lassen sich aber keine Schlüsse daraus ziehen, sagt Müssle. „Die Bohrkerne müssen in den nächsten Wochen und Monaten zunächst eingehend im Labor untersucht werden. Aus den Laborergebnissen lässt sich dann ableiten, in welchem Umfang die Brückenwiderlager zu sanieren sind“, führt die Sprecherin aus.
Für die Arbeiten des Landratsamtes an der Fischbauchbrücke, die sich denen der Deutschen Bahn anschlossen, war keine Sperrung für den fließenden Verkehr mehr erforderlich. Nur noch der Parkplatz war belegt.