Die Pläne der Umstrukturierung des Medizintechnikunternehmens Baxter sind weiter fortgeschritten: Die Geschäftsbereiche für Nierenersatz- und Akuttherapien werden in eine neue Firma ausgegliedert, die den Namen Vantive tragen wird.
Die Hechinger Baxter-Werke firmieren bald unter neuer Flagge: Wie der Medizintechnikkonzern mit Sitz in Deerfield im US-Bundesstaat Illionois bekannt gegeben hat, wird „Vantive“ der Name des neuen Unternehmens für Nierenersatz- und Akuttherapien sein. Die Abspaltung der beiden Geschäftsbereiche ist für das kommende Jahr geplant. Dem neuen Unternehmen werde auch die Hechinger Gambro Dialysatoren GmbH angehören.
Weiter gab die Baxter-Zentrale in einer Pressemitteilung bekannt, dass Vantive voraussichtlich im Juli 2024 oder sogar früher als unabhängiges, börsennotiertes Unternehmen an den Start gehen wird, sofern die üblichen Bedingungen erfüllt sind.
Neuer Name gilt nicht für den gesamten Konzern
Der neue Name gelte nicht für den gesamten Medizintechnikkonzern, sondern bislang lediglich für die Bereiche, die sich ausschließlich auf Therapien für Nierenerkrankungen und andere lebenswichtige Organe konzentrieren – wie auch die Dialysatoren- und Katheterentwicklung und -herstellung am Standort Hechingen. Bereits im Januar hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass es den Hechinger Standort in ein neues, börsenorientiertes Unternehmen überführen will.
Das Logo wird später enthüll
Chris Toth, aktuell Executive Vice President und Group President des Bereichs “idney Care“ bei Baxter wird nach der Ausgliederung als CEO der neuen Firma fungieren. „Der Name Vantive spiegelt das unerschütterliche Engagement unserer engagierten Mitarbeiter für die Patienten und unsere Leidenschaft wider, ihnen in Zusammenarbeit mit unseren Kunden zu einem erfüllten und sinnvollen Leben zu verhelfen“, heißt es von Toth in der Pressemitteilung von Baxter. „Wir freuen uns darauf, weiterhin mit der Nieren- und Intensivmedizin zusammenzuarbeiten, während wir daran arbeiten, die Versorgung weltweit zu verändern.“
Das Vantive-Logo und das Corporate Design des neuen Baxter-Abkömmlings wird laut Mitteilung zu einem späteren Zeitpunkt enthüllt. Bis zum Abschluss der geplanten Abspaltung im kommenden Jahr wird der Geschäftsbereich Nierenheilkunde weiterhin als Baxter firmieren.
Baxter hat Stellen getrichen
Wie sich das neue Konstrukt Vantive genau auf den Hechinger Standort auswirken wird, ist derzeit noch nicht vollständig geklärt. Im Mai diesen Jahres wurde bekannt, dass Baxter am Hechinger Standort eine unrentable Produktionslinie schließen wird, und in diesem Zusammenhang auch Stellen gestrichen werden. Baxter beschäftigte bisher am Standort in Hechingen rund 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Wachstumschancen verfolgen und investieren
Im vergangenen Monat wurde bekannt, dass das Gambro-Schwesterwerk in Opelika im US-Bundesstaat Alabama, das 2013 zusammen mit den Hechinger Werken von Baxter gekauft wurde, seinen Betrieb im November einstellen wird. Um die 500 Mitarbeiter werden in diesem Zusammenhang entlassen.
Mehr als eine Million Patienten
Vantive wird laut Mitteilung das fast 70-jährige Erbe von Baxter als Pionier und Marktführer im Bereich der Nierenkrankheiten und Organunterstützungstherapien weiterführen. Das Unternehmen werde weiterhin als zuverlässiger Partner für Anbieter und Kliniken auf der ganzen Welt fungieren und sich auf die Verbesserung der Ergebnisse für die mehr als eine Million Patienten konzentrieren, die es jährlich in mehr als 70 Ländern betreut.
Vantive wird sich weiterhin darauf konzentrieren, durch innovative Technologien, digitale Konnektivität und Dienstleistungen zur besseren Unterstützung von Ärzten und Patienten sinnvolle Veränderungen in der Nierenversorgung und Organunterstützung voranzutreiben.
Als eigenständiges Unternehmen mit eigenen Investitionsprioritäten und verstärktem Managementfokus sollte Vantive besser in der Lage sein, Wachstumschancen zu verfolgen und in Innovationen zu investieren.
