Im Jahr 2019 kommt der Landkreis Rottweil auf eine Gesamtsumme von rund 60.000 Tonnen Müll. Foto: Rumpenhorst

Spitzenreiter bei den Problemstoff-Annahmestellen. Relativ geringes Restmüllaufkommen.

Kreis Rottweil - "Wir haben uns nicht schlecht geschlagen", meinte Landrat Wolf-Rüdiger Michel zur Abfallbilanz 2019, die im Eigenbetriebsausschuss vorgestellt wurde.

Im vergangenen Jahr fielen im Kreis Rottweil 12.800 Tonnen Hausmüll, rund 3000 Tonnen Sperrmüll, etwa 4000 Tonnen Gewerbemüll und 101 Tonnen Baustellenabfälle an. Insgesamt mussten 20.000 Tonnen Müll entsorgt werden. Rund 4. 000 Tonnen konnten hingegen verwertet werden, darunter etwa 10.000 Tonnen Grünabfälle und Heckenschnitt, 9000 Tonnen Bioabfälle, 10.000 Tonnen Papier und Pappe, 3000 Tonnen Glas, 2500 Tonnen Holzabfälle und 1500 Tonnen Kunststoffe.

Unter dem Baden-Württemberg-Durchschnitt

Damit kommt der Landkreis auf eine Gesamtsumme von rund 60.000 Tonnen Müll im Jahr 2019. Mit den Einzelwerten liegt der Landkreis, abgesehen von Abfällen aus der Biotonne aus getrennter Erfassung, jeweils unter dem Baden-Württemberg-Durchschnitt.

Beim Haus- und Sperrmüll liegt der Kreis mit 112 Kilogramm pro Kopf sogar in der Spitzengruppe des Landesvergleichs. Das relativ geringe Restmüllaufkommen zeige, so die Verwaltung, dass mit den ergriffenen abfallwirtschaftlichen Maßnahmen eindeutige Erfolge erzielt würden.

Bei den im Bereich Wertstoffe aus Haushalten und Gewerbe angefallenen 136 Kilogramm pro Kopf entfielen rund 49 auf den Gelben Sack.

Beim Biomüll sind aktuell 34 Prozent der insgesamt rund 61.000 Haushalte im Landkreis als Eigenkompostierer von der Biotonne befreit. Mit 66 Kilogramm Biomüll pro Kopf (ohne Eigenkompostierungsmengen) liege der Landkreis bereits heute über der vom Land angestrebten Erfassungsmenge von 60 Kilogramm pro Einwohner.

Bei den Hecke-/Baum- und Grünabfällen ist ein leichter Mengenrückgang von 2018 auf 2019 festzustellen. "Ist das ein Trend, der sich 2020 fortsetzt und die Rendite für die Umstellung der Sammlung?", wollte Franz Moser (CDU) wissen.

Für 2020 wieder ein Anstieg zu erwarten

Landrat Wolf-Rüdiger Michel meinte, die reinen Zahlen seien mit Vorsicht zu genießen. Für 2020 sei etwa wieder ein Anstieg zu erwarten, weil die Menschen aufgrund von Corona deutlich mehr Zeit für Gartenarbeit gehabt hätten. "Spannend wird es 2021 und 2022. Da kann man dann schauen, ob es weiter zurückgeht im Vergleich zu 2019 und 2018", so Michel.

Von Alba seien ihm 2020 keine größeren Ablagerungen von Grünmüll gemeldet worden, meinte Eigenbetriebs-Chef Christian Mutz. Bei der Abfuhr sei vieles ähnlich zu 2019 gewesen, sei ihm rückgemeldet worden. Die Akzeptanz mancher Anlieferstandorte sei sehr gut, anderer hingegen sehr schlecht.

Sonja Rajsp (Grüne) hakte nach, warum die Zahlen zu Problemstoffen von 2017 bis jetzt kontinuierlich gestiegen seien. Mutz erklärte es damit, dass man 78 Annahmestellen für Problemstoffe mit Öffnungszeiten von einer Viertelstunde bis zu länger als einer Stunde habe. Selbst in der "heißen Corona-Phase" seien noch 24 Annahmestellen offen gewesen. Damit sei der Kreis Spitzenreiter in Baden-Württemberg, erklärte Mutz stolz.