Der Chef des ehemaligen Küchenparadieses in Fellbach-Schmiden steht wegen Betrugs vor Gericht. Foto: StN

Der Ex-Chef des Küchenparadieses in Fellbach-Schmiden steht wegen Betrugs vor Gericht. Er soll Kunden um rund 200 000 Euro geprellt haben.

Stuttgart/Fellbach - Der Betreiber des früheren Küchenstudios in Fellbach-Schmiden und seine Frau stehen seit Mittwoch vor Gericht. Sie sollen Kunden um mehr als 200 000 Euro geprellt haben. Der Umfang des Verfahrens um das frühere Küchenparadies vor der 11. Wirtschaftsstrafkammer des Stuttgarter Landgerichts ist enorm: 92 Zeugen sind geladen, zumeist geschädigte Kunden, die Unterlagen füllen 15 Aktenordner. Dem 33-jährigen Hauptangeklagten wird Insolvenzverschleppung, Bankrott, Betrug und Untreue vorgeworfen.

Da die Firma finanziell in der Klemme steckte, bekam der Hauptangeklagte Küchen nur noch gegen Vorkasse geliefert. Diese beglich er schließlich mit den Anzahlungen von Kunden, deren Küchen er noch gar nicht bestellt hatte. Zum Teil streckten diese nahezu den kompletten Kaufpreis vor. Als das System mit der Insolvenz zusammenbrach, sahen einige der Kunden weder ihre neue Einbauküche noch die Anzahlung wieder.

In einigen Fällen wurden die Küchen finanziert. Der 33-Jährige trat als Vermittler der Ratengeschäfte auf. Seine 31-jährige Frau, die ebenfalls angeklagt ist, war als Geschäftsführerin der GmbH eingetragen. Neben dem Ehepaar ist noch ein 45-jähriger Schreiner angeklagt. Dieser hatte die Firma für Küchen im Jahr 2007 zusammen mit dem 33-Jährigen gegründet. Der 45-Jährige habe ihn hintergangen, indem er Küchen ohne sein Wissen verkauft und mehr als 54 000 Euro in die eigene Tasche gewirtschaftet habe, so der 33-Jährige. Der Prozess wird fortgesetzt.