Gut drauf sind die Tänzerinnen aus Hemmendorf. Foto: Steinmetz/Steinmetz

Die Wachendorfer Narren können Party. Der Zunftball war am Freitagabend Anlaufpunkt für 30 Zünfte aus der ganzen Umgebung.

Die Mehrzweckhalle reichte nicht mehr aus, um alle Besucher im Häs unterzubringen. Doch auch das angebaute Festzelt hatte sich schnell gefüllt. Allein die Hirrlinger Original Schlosshexen hatten sich mit 100 Teilnehmern angemeldet. Premiere in Wachendorf feierten die Bietenhauser Apollonia-Hexen, die sich im Nachbarort neu gegründet hatten.

Der Wachendorfer Zunftmeister Horst Kessler begrüßte angesichts der vollen Halle denn auch bestens gelaunt jede einzelne Zunft und holte von ihnen jeweils einen Vertreter auf die Bühne, um sich in 30 Sekunden mit Narrenruf vorzustellen. Der Moderator schaute dabei auf die Zeit. Es gab ja auch ein Programm, das zügig über die Bühne gehen sollte. Ein bisschen Werbung musste außerdem noch gemacht werden. Die Wachendorfer Narrenzunft will nämlich im kommenden Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiern. Das Jubiläums-Plakat ließ Horst Kessler von seinen Gästen aufhängen. Es soll 2025 wieder einen großen Umzug in Wachendorf geben.

Showtanz- und Guggenmusikgruppen

Dass gleich beste Stimmung aufkam, dafür sorgten die eingeladenen Showtanz- und Guggenmusikgruppen. Den Anfang machten die Mädchen der Käpfle-Hexa aus Hemmendorf. Was sie auf der Bühne boten, hatte eine elektrisierend-umwerfende Wirkung. Ihr Motto: „Keine Panik auf der Titanic“. Die Elektrikerinnen wirbelten rasant auf der Bühne umher, schwangen nicht nur Arme und Beine, sondern winkten auch effektvoll mit Leuchten ins Publikum.

Die Showtanzmädchen der Narrenzunft Felldorf ließen die Harry-Potter-Fans jubeln. Die Zauberlehrlinge der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aus den Häusern Gryffindor und Slytherin zeigten zu stampfenden Bässen aus den Lautsprechern einen atemberaubenden Tanz mit artistischen Einlagen. Höhepunkt war der Flug einer besonders wagemutigen Akteurin bis hoch zur Decke. Sie landete wieder sicher in den Armen ihrer Mittänzerinnen.

Rund 30 Tänzerinnen und Tänzer

Die Brechaloch-Hexa aus Talheim mit ihren schaurig roten Augen tanzten zuerst im Häs, dann lösten sie die Showtanzmädchen ab. Höhepunkt ihrer Darbietung: die Pyramide am Schluss. Anschließend war die Bühne frei für die Original Hirrlinger Schlosshexen. Die Zunft brachte rund 30 Tänzerinnen und Tänzer mit. Da wurde die Bühne fast zu klein, zumal sie in hohem Tempo ständig neue Formationen bildeten. Alle vier Gruppen erhielten tosenden Applaus.

Die Tigers aus Weitingen beendeten den ersten Programmteil. Die Guggenmusiker begeisterten mit einem Tote-Hosen-Medley, mit 99 Luftballons und einem mitreißenden Schlagzeugsolo.

Shitbulls aus Wiesenstetten

Den zweiten Teil des Abends gestalteten die Showtanzgruppen aus Seebronn, Weiler und Heiligenzimmern, bevor die Shitbulls aus Wiesenstetten die Halle zum Dröhnen brachten. Moderator Horst Kessler hatte im Laufe des Abends noch für so manchen Gag gesorgt. BHs sammelte er diesmal aber nicht mehr, und auch einen Heiratsantrag auf der Bühne ließ er nicht zu. Dafür suchte er einen Kandidaten, der sich von einer Friseurmeisterin auf der Bühnen eine Glatze schneiden ließ. Er hat spontan auch gleich einen Freiwilligen gefunden.

Höhepunkt der Wachendorfer Narrenzunft

Der Zunftball war, wie immer, der Höhepunkt der Wachendorfer Narrenzunft, deren Terminkalender ansonsten prall gefüllt ist. Für diese eine Veranstaltung war ein großer Arbeitsaufwand bei der Herrichtung der Halle und dem Aufbau des Barzelts erforderlich. Und das musste am nächsten Tag schon alles wieder abgebaut werden. Ursprünglich war für Samstag noch anlässlich des 50. Jubiläums der Gesamtgemeinde Starzach eine Vereinsabend geplant, der aber nicht zustande kam. Den Umzug in Wachendorf, der wie im vergangenen Jahr am Fasnetssamstag stattfindet, organisiert die Vereinsgemeinschaft.