Landrat Pauli hat sich für die Verlegung des Jägerbataillons nach Meßstetten ausgesprochen. Dafür gab's jetzt Kritik vom Regionalverband. Foto: Maier

Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg erstaunt über "aktive Abwerbung" des Jägerbataillon 292.

Zollernalbkreis - Das musste ja kommen: Unverhohlene Kritik an den Bemühungen von Landrat Günther-Martin Pauli, das derzeit noch in Donaueschingen stationierte Jägerbataillon 292 in die Kaserne nach Meßstetten zu verlegen, übt Jürgen Guse, Vorsitzender des Regionalverbands Schwarzwald-Baar-Heuberg und Bürgermeister von Bräunlingen.

In einem Schreiben an Pauli, das unserer Zeitung vorliegt, formuliert Guse, dass er "mit einigem Erstaunen" davon gelesen habe, dass der Landrat des Zollernalbkreises die Verlagerung der Soldaten von Donaueschingen nach Meßstetten anrege und diese auch politisch vorantreiben wolle.

Für Donaueschingen sei der Verbleib der Soldaten vor allem vor dem Hintergrund des beschlossenen Abzugs der französischen Truppen sehr bedeutend, so Guse weiter. Er könne den Einsatz Paulis zugunsten des Zollernalbkreises nachvollziehen, "jedoch sollte dies nicht auf Kosten Dritter geschehen". Pauli könne gern die positiven Standortfaktoren seines Landkreises bei Standortentscheidungen bewerben, aber er solle dies nicht durch "aktive Abwerbung in der Nachbarschaft" betreiben. "Dieses Grundprinzip sollte im Sinne einer guten überregionalen Zusammenarbeit selbstverständlich sein", so Guse.

Ein gleichlautendes Schreiben ging derweil auch an den Sigmaringer Landrat Dirk Gaerte; auch er hat nach dem Bekanntwerden des Abzugs der französischen Soldaten die Werbetrommel dafür gerührt, die deutschen Soldaten zu verlegen – nach Sigmaringen.