Nico Willig (vorne) und seine TSG-Teamkollegen freuten sich im Hinspiel in Mannheim über einen Punkt. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder-Bote

"Goliath" aus der Kurpfalz kommt mit breiter Brust – und acht Siegen in Folge

Von Thomas Hauschel TSG Balingen – SV Waldhof Mannheim (Ostermontag, 15 Uhr). Kein Osterspaziergang wartet auf die TSG Balingen, wenn am Montag Ex-Bundesligist SV Waldhof Mannheim erstmals seine Visitenkarte im Au-Stadion abgibt.

Die Kurpfälzer streben mit aller Macht zurück in die Regionalliga, aus der sie in der Vorsaison aus finanziellen Gründen zwangsabsteigen mussten. Das Team von Trainer Reiner Hollich ist die Mannschaft der Stunde in der Oberliga: Acht Siege in Folge gelangen den Waldhöfern zuletzt; mit einem 3:0-Erfolg am vergangenen Wochenende gegen Spitzenreiter Nöttingen verkürzten sie den Rückstand auf den Primus auf drei Zähler, haben aber ein Spiel weniger absolviert und das bessere Torverhältnis.

Am Gründonnerstag setzten die Quadratestädter ihre Erfolgsserie mit einem 3:1- Sieg bei der SpVgg Neckarelz – dreifacher Torschütze war Vlaznim Dautaj – fort, und reisen mit breiter Brust nach Balingen, wohin sie von rund 1500 bis 2000 Fans begleitet werden. Der TSG winkt also eine Rekordkulisse.

"Wir freuen uns auf das Spiel. Das wird eine richtige Herausforderung", sagt Balingens Trainer Karsten Maier. Der aber weiß genau, dass seine Mannschaft am Montag nur Außenseiter ist. "Das ist ein Duell David gegen Goliath, denn Mannheim verfügt über einen hochkarätigen Kader mit fußballerisch hervorragenden Akteuren, trainiert unter Profibedingungen, steht in der Defensive sehr gut und spielt hohes Tempo. Und dass die Mannschaft jetzt in jener Phase, in der es bei anderen Teams an die Substanz geht, voll da ist, zeigt ihre ganze Qualität."

Doch nach der 1:2-Niederlage gegen Walldorf am Gründonnerstag gelte es nicht zurück, sondern nach vorne zu schauen. "Wir müssen mutig und zwingender auftreten, das ist uns gegen Walldorf nicht gelungen. Wir hatten viele gute Balleroberungen, haben die Pässe aber dann ins Aus gespielt. Das müssen wir besser machen." Der 41-Jährige fordert auch mehr Entschlossenheit vor dem Tor. "Was möglich ist, haben wir in den letzten fünf Minuten gegen Walldorf gesehen."

Zudem gilt es für die TSG auch, individuelle Fehler, vor allem im Spielaufbau, zu vermeiden. "Solche Ballverluste sind absolut tödlich. Wir können gegen Mannheim nur im Kollektiv bestehen, indem wir möglichst fehlerfrei spielen und Gegner in der Defensive durch unser Offensivspiel beschäftigen", sagt Maier. Im Hinspiel gelang dies der TSG sehr gut – am Ende hieß es 0:0 im Carl-Benz-Stadion.

Allerdings plagen den Balinger Coach Personalsorgen. So musste Levent Üner gegen Walldorf zur Pause mit einem Pferdekuss raus. Sein Einsatz ist ebenso gefährdet wie der von Felice DiLucia (Pferdekuss) und von Andreas Kohle, der schon gegen Astoria wegen einer Muskelverletzung ebenso gefehlt hatte, wie die verletzten Ricardo Spataro, Karsten Scheu und Marc Buchstor.