Trug ihren Teil zu einem klasse Endspiel bei: die an Position zwei gesetzte Ana Bogdan (Rumänien). Foto: Schwarzwälder-Bote

TennisSchweizerin schlägt Ana Bogdan im Finale der 18. Hechingen Ladies Open

Von Ulrich Mußler

Die Schweizerin Romina Oprandi hat die 18. Auflage der Hechingen Ladies Open. In einem packenden Finale bezwang die Nummer eins der Setzliste die Rumänin Ana Bogdan mit 6:3/1:6/6:2.

Es war ein Novum in der Geschichte der Hechingen Ladies Open – zum ersten Mal überhaupt standen sich ein einem Einzelfinale die beiden top-gesetzten Spielerinnen gegenüber. Oprandi, früher die Nummer 23 der Weltrangliste, und mit der Empfehlung angereist, vor Wochenfrist das 25 000-Dollar-Turnier in Bad Saulgau gewonnen zu haben, und die jährige Rumänin Ana Bogdan, die im vergangenen Jahr in Hechingen das Habfinale erreicht hatte.

Und das Match hielt, was es verspochen hatte. Auf dem trotz des bescheidenen Wetter bestens besuchten Centre Court auf der Tennisanlage im Weiher erwischte Bogdan den besseren Start. Nachdem sie erstes Aufschlagspiel mit Mühe durchgebracht hatte, landete sie prompt das erste Break des Matches. Doch nun kam Oprandi, die aufgrund zahlreicher Operationen in den vergangenen Jahren derzeit "nur" Position 150 in der Welt belegt, richtig in die Gänge. Immer wieder bereitete sie ihre Angriffe klug vor, streute sensationell getimte Stopbälle ein und ließ ihre Gegnerin laufen. Die nächsten vier Spiele gingen an die 28-jährige Bernerin. Bogdan verkürzte noch einmal auf 3:4, aber Oprandi spielte weiterhin variabel und clever. Bogdans Auftritt schwankte zwischen zaghaft und ungeduldig. Folgerichtig entschied Oprandi den ersten Durchgang mit 6:3 für sich. Die Rumänin musste erst mal eine kleine Behandlungspause einlegen. Doch wie sie auf den Platz zurück kehrte, war aller Ehren wert.

Im ersten Spiel des zweiten Abschnitts diktierte die Oprandi noch das Geschehen, aber Bogdan kämpfte sich ins Match, brachte ihren Aufschlag zum 1.1 durch. Nun lieferten sich die beiden Protagonistinnen Tennis der Extraklasse. Auf einen Stop folgte der Gegenstop, beide jagten verbissen jedem Ball hinterher. Und plötzlich machte auch Oprandi Fehler. Bogdan schaffte das Break zum 2:1, erhöhte dann bei eigenem Service auf 3:1, und nach dem nächsten Break stand’s gar 4:1 für die Nummer zwei des Turniers. Damit nicht genug: Mit 6:1 machte Bogdan den Satz gegen eine mit den Platzverhältnissen hadernde Oprandi – "das sind 700 Löcher drin" – schließlich zu.

Spiegelbildlich zum zweiten Abschnitt dann Satz drei. Bogdan gewann ihr siebtes Spiel in Folge, jedoch vermochte sie es nicht, das hohe Niveau, das sie zuvor gespielt hatte, durchzuhalten. Oprandi entschied die folgenden drei Spiele für sich, das nächste Break der Schweizerin begünstigte Bogdan mit einem Doppelfehler bei 15:40. Doch die Rumänin verkürzte per Break noch einmal auf 2:4, sollte sie doch noch einmal an ihre Leistung des zweiten Abschnitts anknüpfen können? Auch wenn sie sich noch so mühte, beim 2:5 drei Matchbälle abwehrte, am Ende triumphierte Oprandi.

"Ich bin natürlich überglücklich mein zweites Turnier in Folge gewonnen zu haben. Unglaublich, dass uns so viele Leute bei einem 25000-Dollar Turnier unterstütz haben", sagte Oprandi, die ihre Kritik am Platz dann auch mit einem lächeln relativierte: "Der Platz war gut, es waren nur 600 Löcher drin." Hingegen versuchte ihre unterlegene Rivalin Ana Bogdan ihre Enttäuschung hinter einem Lächeln zu verstecken: "Es ist hart, wenn man unbedingt gewinnen will, so nah dran, aber der Gegner so stark ist. Es war eine super Woche für mich. Ich habe das Finale genossen, aber ich finde es schade, dass ich die Trophäe nicht in den Händen halte", sagte Bogdan nach dem Match.