JugendfußballHauptversammlung wählt neuen Bezirks-Jugendleiter / Schwache Resonanz

Von Horst Schweizer

Jürgen Ratzke ist bei der Bezirks-Jugendleiter-Hauptversammlung in der Festhalle in Frommern zum Nachfolger des scheidenden Michael Supper gewählt worden. Neben den Neuwahlen standen auch Rückblicke auf die vergangenen drei Jahre und Ehrungen auf der Tagesordnung.

Doch zunächst war die Enttäuschung bei den Verantwortloichen des Bezirksjugendaussschusses beim Blick in die Halle groß: Nur 39 von 88 Vereinen waren präsent. Nie zuvor wurde die Arbeit der ehrenamtlich tätigen Funktionäre der Fußballjugend schlechter respektiert als bei der Hauptversammlung in Frommern.

Die in großer Zahl anwesenden Bezirksmitarbeiter waren sich einig. Es gibt in den Vereinen nicht nur den Jugendleiter, sondern eine ganze Reihe weiterer Mitarbeiter. So sollte es möglich sein, wenigstens einen Mitstreiter aus diesen Reihen zum Besuch der alle drei Jahre stattfindenden Bezirksjugendleiter-Hauptversammlung zu beauftragen. Doch scheint die Bezirksarbeit der Fußballjugend für viele inzwischen selbstverständlich zu sein. "Das ist sehr enttäuschend was die Wertschätzung unserer Arbeit betrifft", kommentierte der sichtlich enttäuschte Bezirksjugendleiter Michael Supper den schlechten Besuch.

Hans Uhl, Ortsvorsteher und Vorsitzender des ausrichtenden TSV Frommern, meinte in seinem Grußwort, "die Jugendarbeit sollte der Kern der Vereinsarbeit sein" und fuhr mit Blick auf die Bezirksarbeit fort: "Ihre schwierige Arbeit ist für die Vereine unersetzlich."

Der Sportkreis Zollernalb ist für die Fußballjugend ein wichtiger finanzieller Unterstützer. Vorsitzender Hendrik Rohm, der von Dorothee Hummel-Wagner, Koordinatorin Ganztagesschule in den Sportkreisen Zollernalb und Sigmaringen begleitet wurde, ging auf die generelle Situation im Sport ein. Aus Sicht des scheidenden Bezirksvorsitzenden Rolf Niggel lernt jeder große Fußballer bei einem Verein an der Basis das Rüstzeug.

Im Vorfeld der Versammlung erhielten alle Vereine die Berichte der Bezirksmitarbeiter der vergangenen drei Spielzeiten. Auf 38 Seiten war deren teils sehr aufwändige Arbeit abgedruckt. Supper ging in seinem Rückblick darauf ein, seitens der anwesenden Vereinsvertreter gab es nichts daran auszusetzen.

Die nach 16-jähriger Tätigkeit ausscheidende WFV-Verbandsjugendleiterin Dagmar Schütter – um ihr Amt kandidiert Michael Supper – ging in ihrem Referat und ihren Gedanken auf die Arbeit an der Basis ein. Es gelte, den Prozess des Wandels zu beobachten und zu verfolgen. "Die Basis der Talente sind die Vereine." Wichtig sei, dass jedem Mädchen die Möglichkeit geboten werde, Fußball zu spielen. Kinder könnten in den Vereinen eine sportliche Heimat finden, auch sollte der soziale Aspekt eingebracht werden. Schütter ging auch auf die Kommunen ein, deren Aufgabe es sei, Sportstätten in einem zeitgemäßen Zustand zu halten. Als wichtigen Schritt wertete sie den vom WFV eingerichteten Vereinsdialog.

Schütter und ihr designierter Nachfolger Supper nahmen im Anschluss Ehrungen und Auszeichnungen vor. Den Anerkennungspreis für gute Jugendarbeit, belohnt mit einem Gutschein für eine Ferienfreizeit, erhielt die SGM Obernheim/Nusplingen. Jugendleiter Edgar Staiger nahm die Auszeichnung entgegen. Daniel Failer durfte für den TSV Harthausen einen Trikotsatz für "nachhaltige, herausragende Jugendarbeit" in Empfang nehmen.

Die Jugendleiter-Ehrennadel in Bronze erhielten Andrea Bisinger (TSV Geislingen), und Georg Winz. Das ehrenzeichen in Gold für über 25-jährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Fußballjugend heftete Dagmar Schütter Horst Schweizer (FC Pfeffingen) ans Revers.

Bezirksvorsitzender Rolf Niggel hob die großen Verdienste von Heinz Huck (Spvgg. Binsdorf), Referent für Talentsichtung und Talentförderung, hervor und belohnte diese mit der Verbandsehrennadel in Silber.

Nach der Entlastung, die von Niggel vorgenommen wurde, – "diese Mannschaft hat ganz tolle Arbeit geleistet" – folgte die Wahl des Bezirksjugendleiters. Der 56-jährige Jürgen Ratzke vom SV Hart, seit 2006 beim Fußballbezirk als Staffelleiter und Spielleiter im Amt und während der abgelaufenen Legislaturperiode Stellvertreter von Supper, stellte sich der Wahl und bekam das einstimmige Vertrauen der Vereinsvertreter. Seinen Bezirksjugendausschuss (BJA) werde er in den nächsten Wochen zusammenstellen, kündigte Watzke nach der Wahl an.