"Glücksgriff" für die "Füchse"

Noch kämpft Ralf Bader als Kapitän für den TV Neuhausen/Erms um Punkte in der 2. Liga um Punkte. In der kommenden Saison übernimmt der 34-Jährige den Trainer-Job beim Handball-Württembergligisten TV Weilstetten.

"Ralf Bader war unser absoluter Wunschkandidat. Das ist ein Glücksgriff", sagt Dietmar Kipp, Handball-Abteilungsleiter des TV Weilstetten und freut sich über den Coup, den die "Lochenfüchse" auf der Suche nach einem Nachfolger für den vor wenigen Wochen zurückgetretenen Dominik Koch verpflichtet haben. "Ralf ist von unserem Konzept überzeugt. Unser Weg mit jungen, willigen Spielern und die ständige Eingliederung von Nachwuchstalenten aus der JSG Balingen-Weilstetten entspricht auch seiner Philosophie", so Kipp weiter. Den Kontakt zu Bader knüpfte Steffen Müller, Spieler, Sportlicher Leiter und derzeit Interims-Trainer der "Füchse". "Uns war wichtig, dass wir einen Trainer bekommen, dem handballerisch keiner etwas vormachen kann und selbst hochklassig gespielt hat", so Kipp weiter.

Erst im Januar hatte Bader angekündigt, seine Karriere, in der er für den VfL Pfullingen und den TV Neuhausen lange Jahre in der 1. und 2. Bundesliga am Ball war, zu beenden. "Ich habe einfach gespürt, dass ich in die Jahre gekommen bin. In dieser Saison hatte ich jede Woche ein anderes Zipperlein", sagt der Linkshänder, der in Neuhausen derzeit nicht nur als Spieler auf dem Parkett steht. Er ist auch Jugend-Koordinator der JSG Echaz-Erms – der Jugendspielgemeinschaft der Vereine TV Neuhausen und VfL Pfulingen – und trainierte und zuletzt deren A-Jugend, die die Saison in der Bundesliga-Südstaffel auf dem vierten Platz beendete. "Für mich war klar, dass ich nach meiner Karriere als Trainer einer Männer-Mannschaft arbeiten möchte", so Bader. Trotz seines Engagements beim TV Weilstetten wird er der JSG Echaz-Erms aber als Jugend-Koordinator und Trainer der C-Jugend erhalten bleibt.

Schon früh fand der Sportwissenschaftler Spaß am Dasein als Coach. Mit 18 machte er die C-Lizenz, führte nebenbei die Frauen der WSG Eningen-Pfullingen in die Baden-Württemberg-Oberliga. Mit 25-Jahren erwarb er dann die B-Lizenz. "Dass ich mich als Trainer ständig weiter entwickle, ist mir sehr wichtig", erklärt Bader, der schon unter allen Coaches gespielt hat, die in Württemberg Rang und Namen haben – ob nun unter Kurt Reusch, Ecki Nothdurft, Rolf Brack oder auch dem jetzigen HBW-Cheftrainer Markus Gaugisch.

Weshalb es ihn trotz anderer Angebote – Anfragen gab’s auch aus höheren Spielklassen – zum TV Weilstetten zieht? "Ich habe mir viel Zeit gelassen, eine Entscheidung zu treffen. Sportlich war Weilstetten für mich am attraktivsten. Das Team ist sehr entwicklungsfähig. Es sind viele gute Spieler dabei, die ich in ihrer Jugendzeit selbst gesehen habe. Ich weiß, welches Potenzial im TV Weilstetten steckt. Die Mannschaft ist sehr begeisterungsfähig und motiviert. Sie ist sehr spielfähig, kann aber auch lernen. Hier ist nicht schon alles extrem festgelegt. Ich möchte meine Ideen mit den Spielern umsetzen", sagt Bader.