Zuletzt jubelte der HBW vor Wochenfrist nach dem 20:20 gegen die SG Flensburg-Handewitt. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder-Bote

HandballGaugisch-Team kann die nächsten Schritte zum Klassenerhalt machen

Von Ulrich Mußler

Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten steht vor den Wochen der Entscheidung. In Minden (heute, 19 Uhr, Kampa-Halle), gegen die TSG Friesenheim und beim TuS N-Lübbecke geht gegen Teams, die in der Tabelle hinter den Schwaben platziert sind.

"Es wäre wichtig, in diesen Begegnungen etwas zu holen. Je schneller wir die nötigen Punkte beisammen haben, um so besser", sagt HBW-Trainer Markus Gaugisch. Schließlich sind im Kampf um den Klassenerhalt die Erfolge gegen direkte Konkurrenten doppelt bedeutend. Angesichts eines Fünf-Punkte-Vorsprungs auf die Abstiegsplätze, könnte dem HBW schon ein weiterer Erfolg genügen, um den Klassenerhalt in der Beletage des deutschen Handballs perfekt zu machen.

Doch mit GWD Minden und dem TuS N-Lübbecke haben die beiden nächsten Auswärtsgegner zur Aufholjagd geblasen. Seit sechs Spielen hat Frank Carstens das Kommando auf der Trainerbank bei GWD. Mit den Auswärtssiegen beim HC Erlangen (23:19), dem VfL Gummersbach (32:27) und dem Heimsieg über die TSV Hannover-Burgdorf (31:22) erledigten die, angesichts ihres top besetzten Kader bis dato enttäuschenden, Dankerser ihre Pflicht, belegen nun mit 20:39 Punkten als 15. immerhin einen Nicht-Abstiegsplatz.

Der TuS N-Lübbecke hat sich unterdessen mit 24:34 Zählern ans Tabellenmittelfeld herangeschlichen. Seit der als "Feuerwehrmann" bekannte Sead Hasanefendic die Regie in Lübbecke von Dirk Beuchler übernommen hat, gelangen dem TuS zwei Siege. Dem überraschenden 32:26-Auswärtserfolg beim Champions-League-Aspiranten SC Magdeburg ließ die Hasanefendic-Sieben ein souveränes 32:24 gegen Schlusslicht SG BBM Bietigheim folgen. Schon im Hinspiel tat sich der HBW gegen ersatzgeschwächte Lübbecker schwer, holte am Ende zumindest noch einen Punkt (23:23).

Bleibt noch der einzige Heimgegner des Dreierpacks – die TSG Friesenheim. Mit 19:39 Punkten ist der Aufsteiger Drittletzter, hat das Rennen um die Plätze, die den Erhalt der Klasse bedeuten, jedoch noch lange nicht aufgegeben. Immer wieder zeichneten die "Eulen" für Überraschungen gut, etwa mit den Auswärtssiegen in Lübbecke (26:24) und beim Bergischen HC (30:27) oder aber auch mit dem klaren 30:23-Heimsieg über den HSV Hamburg. Auch der HBW ging in Ludwigshafen leer aus, zog knapp mit 27:28 den Kürzeren.

Einen "Zielgegner" von den Dreien hat HBW-Trainer Gaugisch nicht: "Wir sind bisher sehr gut damit gefahren, zu sagen: ›Wir wollen jedes Spiel gewinnen.‹ Das gilt jetzt und wird auch nach den drei Spielen so sein. Aber gegen Friesenheim ist es ein ganz normales Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten, das man gewinnen muss, wenn man die Klasse halten will."

Nach dem Dreierpack kommt auf den HBW noch ein happiges fünf Spiele umfassendes Restprogramm zu. Dann geht es noch zur HSG Wetzlar und den Rhein-Neckar Löwen. Außerdem kreutzen der SC Magdeburg, die MT Melsungen und die Füchse Berlin noch in der Balinger Arena auf.

14 Mal haben sich der HBW Balingen-Weilstetten und GWD Minden bislang in Pflichtspielen duelliert, einmal davon im DHB-Pokal. Die Bilanz spricht – wenn auch knapp – für die Westfalen. Sechsmal gewann Minden, fünfmal der HBW, drei Begegnungen endeten unentschieden. In der Mindener Kampa-Halle gab es für den HBW bislang nicht viel zu holen. Fünf Niederlagen steht nur ein Remis gegenüber – das 31:31 2012/13. In der Vorrunde der aktuellen Spielzeit setzte sich das Team von Trainer Markus Gaugisch in der Balinger Arena mit 28:25 durch.