Der Frust über die 24:31-Pleite in Minden sitzt tief beim sechsfachen Torschützen Fabian Böhm. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder-Bote

HandballGaugisch ärgert sich über den Unterschied bei Heim- und Auswärtsspielen

Von Ulrich Mußler

Nichts war’s mit dem erhofften Punktgewinn. Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten musste sich am Mittwoch bei GWD Minden klar mit 24:31 (9:16) geschlagen geben und muss weiterhin um den Klassenerhalt bangen.

HBW-Trainer Markus Gaugisch war angefressen nach der Partie, aus der er mit seiner Mannschaft die Punkte nur zu gerne mit nach Hause genommen hätte. Was ihm überhaupt nicht passte, "dass sich die Körpersprache bei so vielen Spielern zu Hause und auswärts derart unterscheidet. Wenn du so reingehst und auf eine Mannschaft trifft, die Selbstvertrauen hat, einen guten Handball spielt und unbedingt gewinnen will, dann hast du so keine Chance." Dabei hätten die Schwaben eigentlich mit breiter Brust antreten können, schließlich hatten sie eine Woche zuvor Champions-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt in Balingen beim 20:20 einen Punkt abgerungen. "Der Knackpunkt war, dass wir am Anfang viele freie Bälle verworfen haben. Nach dem 3:2 haben wir viermal in Folge den freien Mann gefunden, aber das Duell mit dem Torhüter verloren. So bringt man Minden nicht zum Nachdenken. Dass wir das nicht geschafft haben, hat auch mit dieser Ausstrahlung, mit dieser Körperhaltung zu tun, und mit der bin ich überhaupt nicht zufrieden." So geriet der HBW flugs mit 2:7 ins Hintertreffen, nach 20 Minuten sah es beim 7:12 nicht besser aus

Auch die Deckung stand lange nicht so stark, wie noch vor Wochenfrist gegen Flensburg – Gaugisch: "Da waren wir Meter weit davon entfernt. Wir haben schon drei Schritte weiter gedacht anstatt den ersten Zweikampf zu gewinnen und danach zu helfen." Trotz der Niederlage bleibt der HBW mit 25:33 Punkten Zwölfter der Tabelle und hat noch immer fünf Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den der TBV Lemgo (20:42) belegt.

Nun hat der HBW eine Woche Zeit, um sich auf das Heimspiel gegen Aufsteiger TSG Friesenheim einzustellen, und Trainer Gaugisch stellt schon einmal klar: "Da will ich eine andere Ausstrahlung sehen. Das wird für uns ein ganz wichtiges Spiel – so eines, wie es das für Minden gegen uns war."

GWD Minden – HBW Balingen-Weilstetten 31:24 (16:9). Tore für GWD Minden: Svitlica (6/3), Doder (5), Niemeyer (5), Oneto (4), Schmidt (4/2), Steinert (3), Freitag (1), Kunkel (1), Rambo (1), Schäpsmeier (1); HBW: Böhm (6), Djozic (6/5), Nyokas (3), Vasilakis (3), Foth (2), Ruß (2), Frietsch (1), König (1).

Füchse Berlin – TuS N-Lübbecke 30:30 (13:15). Füchse Berlin: Nenadic (10), Zachrisson (6), Drux (4), Igropulo (3/2), Horak (2), Nielsen (2), Wiede (2/2), Petersen (1); TuS N-Lübbecke: Langhans (8/4), Pieczkowski (4), Schubert (4/1), Tauabo (4), Vukovic (4), Schöngarth (3), Borozan (2), Klimek (1).

SC Magdeburg – THW Kiel 26:32 (12:17). SC Magdeburg: Weber (6/6), Grafenhorst (5), Natek (5), Bezjak (3), Haaß (3), Musche (2), Bagerstedt (1), van Olphen (1); THW Kiel: Duvnjak (7), Vujin (6), Cañellas (4/4), Ekberg (4), Jicha (4), Wiencek (4), Lauge Schmidt (1), Lundström (1), Weinhold (1).