Pascal Brobeil kämpfte sich zum Erfolg in Schömberg. Foto: Schwarzwälder-Bote

LeichtathletikSimon Friedrich in Schömberg knapp geschlagen / Julia Jahr ungefährdet

Von Peter Flaig

Wieder einmal strahlte zum Auftakt der Silberdistel-Albcup-Serie die Sonne über dem Schömberger Stausee und machte Läufer und Organisatoren gute Laune.

Zufrieden zeigte sich der erste Vorsitzende der Leichtathletik-Abteilung der TG Schömberg, Walter Schempp. Angesichts der Meldezahlen – allein 153 Starterinnen und Starter nahmen den Hauptlauf in Angriff – konnte er sich wie beinahe jedes Jahr freudig ans Werk machen: "Am Anfang sind die Läufer noch alle heiß auf die Serie."

Heiß her ging es vor allem an der Spitze. Simon Friedrich vom TSV Straßberg legte ein Höllentempo vor, und Vorjahressieger Pascal Brobeil (Team Injoy Balingen/Geislingen) war daher gezwungen, "ein bisschen zu schnell anzugehen". Friedrich legte 30, 40 Meter zwischen sich und Brobeil und verteidigte mit Zähnen und Klauen diesen Vorsprung während der ersten beiden Runden. Doch im dritten Durchlauf der seit zwei Jahren veränderten Strecke rund um Vorsee und Stausee nutzte Brobeil die Steigung, um bei Kilometer 8 aufzuschließen. Und 400 Meter vor dem Ziel war Friedrich dem Angriff des Vorjahressiegers nicht mehr gewachsen und musste sichtlich frustriert mit dem zweiten Platz vorliebnehmen.

"Ich habe gewusst, dass sich Simon in der Marathon-Vorbereitung befindet", meinte Brobeil hinterher, "deshalb habe ich damit gerechnet, dass er am Ende müde wird." So blieb Friedrich trotz einer Verbesserung um über eine Minute im Gegensatz zu 2014 "nur" der zweite Platz vor dem überraschend starken Wolfgang Gauß (Burgfelden) – der 49-Jährige benutzte den Stauseelauf als "Trainingslauf zum Schönbuch Trail in zwei Wochen". Lokalmatador Wolfgang Angst aus Schörzingen wiederholte den fünften Platz aus dem Vorjahr – obwohl er in seinem ersten schnellen Lauf 2015 nach sechs Kilometern "den Mann mit dem Hammer spürte".

Davon war der M60-Sieger Friedrich Michler (LT Bösingen) weit entfernt. Denn sein Ziel in diesem Jahr ist am 28. August der Montblanc-Ultra-Bergmarathon: 168 Kilometer nonstop bei 10 000 zu überwindenden Höhenmetern. Sein einziges Problem: "Seit dem 50-km-Bergmarathon vor zwei Wochen zwickt die Leiste."

Keine Probleme hatte Frauen-Siegerin Julia Jahr: Die Albstädterin in Diensten der TG Schömberg war wieder eine Minute schneller als im letzten Jahr: "schönes Wetter, schöner Lauf, Platz 1 – was will man mehr." Ihre Sorge jedenfalls – "es kommen ja immer neue, junge Konkurrentinnen nach" – war in diesem Jahr unbegründet. Die Zweitplatzierte, Laura Sprißler vom TV Mengen, hatte 4:20 Minuten Rückstand. Drittbeste Frau war Nadine Hausch (TSV Gauselfingen), und bei den Nordic Walkern freute sich Peter Steinert (VfB Gutenzell) bei der Siegerehrung über die schnellste Zeit nach einer wieder einmal rundum gelungenen Veranstaltung in Schömberg.