Modisch schon 1994 ganz vorne: Weltmeister-Trainer Joachim Löw, Axel Thoma mit WM-Krawatte und der ehemalige Stadionwart des FV 07 Ebingen, Helmut Sauter. Foto: Seeger-Press Foto: Schwarzwälder-Bote

Fußball... 2014 drückten Axel Thoma und Helmut Sauter Bundestrainer Löw die Daumen

Von Thomas Hauschel Mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft in Brasilien haben die deutsche Nationalmannschaft und ihr Trainer Joachim Löw den Fußball-Olymp erklommen. Millionen Fans fieberten mit. Auch in Albstadt und in der Schweiz wurden Löw und seinen Jungs die Daumen gedrückt."Ich gönne Jogi Löw den Titel. Er leistet seit vielen Jahren hochprofessionelle Arbeit", sagt Axel Thoma. Der 49-jährige gebürtige Onstmettinger ist ein langjähriger Weggefährte Löws.

Thoma startete seine Fußballerkarriere beim FV 07 Ebingen und wechselte im A-Juniorenalter zum VfB Stuttgart, für den er in der Bundesliga spielte, ehe er dann in die Schweiz zum FC Schaffhausen und zum FC Winterthur wechselte. Nach seiner aktiven Karriere wurde Thoma Sportchef beim FC Zürich, den Grasshoppers Zürich, dem FC Winterthur und dem FC Wil. Zudem fungierte der Onstmettinger als Assistenztrainer der Schweizer Nachwuchs-Nationalteams.

Seit vier Jahren ist er Trainer und Sportchef des FC Wil, der in der Challenge League, der 2. Schweizer Liga spielt. "Jogi Löw und ich haben uns beim VfB Stuttgart kennen gelernt und danach auch in der Bundesliga gegeneinander gespielt. 1989 sind wir beide zum FC Schaffhausen und später zum FC Winterthur gewechselt. Mit dabei war auch Rolf Fringer, der Jogi später zum VfB Stuttgart als Co-Trainer mitgenommen hat. Bei uns Drei hat sich immer alles um Fußball gedreht. In dieser Zeit hat sich vieles entwickelt", erinnert sich Thoma.

Und so kam es, dass Thoma und Löw im März 1994 im Vorfeld der Weltmeisterschaft in der USA auch Station in Albstadt machten. "Ein Bekannter von uns in Schaffhausen hatte die Lizenz für WM-Krawatten, und wir haben die Promotion für ihn gemacht", sagt Thoma. Diese Kollektion stellten die Beiden den Fußballfans im Ebinger Albstadion vor.

"Daran kann ich mich noch gut erinnern", sagt Helmut Sauter, der damals Stadionwart beim FV 07 Ebingen war. "Ich habe sogar noch eine Krawatte zuhause. Aber ich glaube viele davon haben sie in Ebingen nicht verkauft", sagt der 75-Jährige, "damals kannte ich Löw noch nicht und hätte nie gedacht, dass er einmal mit Deutschland Weltmeister wird." Sauter verfolgte ebenso gebannt wie auch die anderen Fans die Spiele der deutschen Nationalmannschaft in Brasilien. "Ich habe mir die Nächte um die Ohren geschlagen, mitgefiebert und mich riesig gefreut, als wir im Finale gegen Argentinien 1:0 gewonnen haben. Die deutsche Mannschaft hat es verdient!"

Auch in der Schweiz in Wil lief der Fernseher während der WM. "Ich habe mir vor allem die Spiele der Schweizer Nationalmannschaft angesehen. Denn dort waren auch einige Spieler von mir dabei", sagt Thoma, "Fabian Schär hatte ich in Wil und in den Nachwuchs-Nationalteams, und jetzt spielt er ja beim FC Basel." Doch auch die deutschen Spiele verfolgte der Onstmettinger, der zwar in der Schweiz lebt, aber mehrmals im Jahr nach Albstadt kommt, um seine Familie zu besuchen, ganz genau. "Der Titel für Deutschland ist verdient, das zeigen ja auch die Resultate, die die Mannschaft in den Spielen in Brasilien erzielt hat."

Gratuliert hat Thoma seinem Freund Joachim Löw noch nicht. "Ich lasse Jogi jetzt in Ruhe. Der hat gerade so viel um die Ohren mit Terminen und ist bestimmt mächtig im Stress. In den nächsten Wochen werde ich ihn anrufen und ihm meine Glückwünsche übermitteln." Und wer weiß, vielleicht weilen die beiden Freunde auch mal wieder auf Stippvisite in Albstadt – wie im März 1994.