Ortsvorsteher Gerhard Wodzisz, Christian Eckel und Dieter Ruß (von links) sprechen über die weiteren Umbaumaßnahmen der Unterkunft. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Modellbahnfreunde: Mit Unterkunft im Rathaus in Stetten sehr zufrieden / Neue Mitglieder gesucht

Von Stefanie Siegmeier

Die gute Nachricht ist: Die Modellbahnfreunde Eschachtal Stetten sind mit ihrer neuen Heimat im Stettener Rathaus sehr zufrieden.

Zimmern-Stetten. Die schlechte Nachricht: Die Modellbahnanlage schlummert noch in Kisten und kann in Teilen frühestens in einem Jahr gezeigt werden. Und dennoch ist die Stimmung gut bei den Modellbahnfreunden, versichern Vorsitzender Christian Eckel und sein Amtsvorgänger Dieter Ruß. Nach beinahe endloser Suche habe man durch die Unterstützung und Initiative von Arnd Sakautzky, Mitglied des Ortschaftsrates Stetten, im Eschachtal eine neue Bleibe gefunden.

Verkauf des Bahnhofs macht Umzug nötig

Derzeit renovieren die Vereinsmitglieder die Räume im Obergeschoss des Rathauses. Bis Weihnachten 2016 soll auch ein Teil der Modellbahnanlage stehen. Der Verein war im Jahr 1985 unter dem Namen "Rottweiler Eisenbahnfreunde" gegründet worden. Unzählige Jahre hatte er seine Vereinsräume im Rottweiler Bahnhofsgebäude. Auch die mehr als 50 Quadratmeter große Anlage war dort untergebracht. Regelmäßig öffnete der Verein seine Türen für die Öffentlichkeit, um die selbst gebaute Anlage zu präsentieren. Als der Bahnhof 2012 verkauft wurde, brauchten die Eisenbahnfreunde recht schnell ein neues Dach über dem Kopf.

"Wir haben die ganze Anlage einfach so schnell wie möglich verpackt. Bis heute ruht sie in Kisten", so Eckel bedauernd. Zur Bahn hätten sie immer ein gutes Verhältnis gepflegt, bis sie letztlich durch die Kündigung überrascht worden seien, erzählen die beiden. "Zum Glück haben wir in den Räumen der ehemaligen Peter-Uhren-Fabrik vorübergehend Lagerräume gefunden", erzählt Ruß. Aber dies sei lediglich eine Übergangslösung. Lange habe man in Rottweil eine neue Bleibe gesucht, doch vergebens. Der Stettener Arnd Sakautzky habe von der Suche erfahren und schließlich die ersten Kontakte hergestellt.

"Wir haben die Anfrage im Ortschaftsrat behandelt und alle waren positiv gestimmt", erinnert sich auch Ortsvorsteher Gerhard Wodzisz. "Mit den Modellbahnfreunden kommt endlich wieder Leben ins Rathaus", freut er sich. Und so wurden schließlich aus den "Rottweiler Eisenbahnfreunden" die "Modellbahnfreunde Eschachtal Stetten". Wodzisz ist voll des Lobes, dass die Vereinsmitglieder die Räume im Obergeschoss selbst ausbauen. Der Aufenthaltsraum und die Werkstatt sind nahezu fertig. Brandschutzmaßnahmen sind ebenfalls noch zu treffen. Eine Brandschutzwand wurde bereits eingezogen, eine Fluchttreppe muss noch angebracht werden.

Weihnachten 2016 wichtige Zielmarke

Wenn die Räume fertig sind, dann können die Mitglieder beginnen die Modellbahnanlage aufzubauen. "Aber da fangen wir bei Null an", bedauert Eckel. Man habe lediglich Gebäude und Schienen retten können. Die Anlage müsse von Grund auf neu gebaut werden. Das werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Immerhin habe die ehemalige Anlage 50 Quadratmeter gemessen.

Aber dennoch sind Eckel und Ruß zuversichtlich: Im nächsten Jahr Weihnachten möchten sie wenigstens einen Teil der Anlage der Öffentlichkeit zeigen. Ortsvorsteher Gerhard Wodzisz findet das gut, denn auch die Beuter-Krippe, die im Untergeschoss des Rathauses beheimatet ist, öffnet in der Weihnachtszeit die Pforten. So gebe es durchaus Synergieeffekte. Jetzt suchen die Modellbahnfreunde nach neuen Mitgliedern, die den Verein unterstützen, damit die Züge möglichst bald wieder rollen können und Modellbahnfreunde zum Strahlen bringen.