Zimmerner Künstlerin stellt in Aldingen aus / Echte Leuchtfarben bestimmen die aktuelle Produktion
Von Bodo Schnekenburger
Zimmern o. R. Leuchtende Farben und abstrakt-expressive Formen hier, organische Flächen in toniger Palette dort: Die Zimmerner Künstlerin Brigitte Teufel führt in ihrer Ausstellung in Aldingen spannende Kontraste zusammen.
Neues probieren, mit dem Material arbeiten, die Ergebnisse abwägen, den Mut haben, weiterzumachen, und den Mut haben, zu verwerfen: Kunst fordert den Künstler. Immer wieder aufs Neue. Eigentlich immer. Brigitte Teufel lässt sich auf diese Herausforderung nicht nur ein. Sie scheint sie zu genießen. Und so kommt es, dass man immer wieder ins Staunen kommt. Die Arbeiten, die in diesem Jahr entstanden, beherrschen die linke Seite des Galerieraums im ersten Stockwerk eines ehemaligen Fabrikgebäudes. Von dort leuchtet es förmlich.
Nicht, dass die Malerei von Brigitte Teufel diese Qualität nicht schon vorher gehabt hätte. Im Zentrum steht Acrylfarbe. Hinzu kommen bei den Gemälden mitunter Kohlezeichnung, Strukturmittel und Bitumen.
Gerade letzteres unterstrich in den Vergangenen Jahren den Zufall als Gestaltungselement: Die Verteilung auf der Fläche und die feinen Strukturen, die sich im Trocknungsprozess auf Wasser ergeben können, sind nicht planbar. Die entstandenen Formen waren Ausgangspunkt einer intensiven Ausarbeitung. Schicht für Schicht entstanden die Bilder. Die partielle Überlagerung bringt kontrastreiche Auslassungen, die gewissermaßen für ein "Leuchten" sorgen. Sie wirken gleichzeitig wie starke Verdichtungen.
Harmonie trotz des plakativen Effekts
Und auch die Farben sind, bis auf die flächigen Bitumenarbeiten, die freilich ihren ganz eigenen Reiz bewahren, nicht ohne: Auch Chromoxidgrün oder Kadmiumrot knallen ganz schön.
Doch seit Februar hat dieses Programm noch einmal eine besondere Ausweitung erfahren. Was Brigitte Teufel für sich selbst lange ausgeschlossen hatte, verwendet sie jetzt mit großer Lust. "Echte" Leuchtfarben bestimmen die aktuelle Produktion – die formal freilich dem bekannten Werk treu bleibt und trotz des plakativen Effekts einen Eindruck von Harmonie bewahrt. Neben den Gemälden, zu sehen sind Arbeiten aus einem halben Dutzend Jahren, zeigt die Künstlerin auch ihre malerisch überformten Stelen und Würfel.
Weitere Informationen: "Galerie im Altbau", Aldingen, Uhlandstraße 32. Eröffnung: Sonntag, 7. Juni, 11 Uhr; Die Ausstellung läuft bis 2. August, donnerstags bis sonntags 14 bis 18 Uhr.
