Pia Keller Foto: Kammerer Foto: Schwarzwälder-Bote

Pia Keller im Alter von 96 Jahren verstorben / Sie bleibt als Dichterin unvergessen

Von Gustav Kammerer

Zimmern-Stetten. Im hohen Alter von 96 Jahren ist Pia Keller verstorben. Sie hat als Heimatdichterin in ihrem langen Leben anderen viel Freude und Frohsinn bereitet und sich einen Namen gemacht.

Die Verstorbene stammte aus Schwörstadt am Rhein; ihre schöne Heimat hat sie nie vergessen. 1938 heiratete sie dort den aus Stetten stammenden Pius Keller, der damals in Schwörstadt tätig war. Drei Kindern schenkte sie das Leben. Ein Sohn verunglückte im Alter von vier Jahren 1945 tödlich.

Pius Keller kehrte 1945 aus dem Krieg zurück. 1946 zogen sie nach Stetten um, wo sie die erworbene Landwirtschaft viele Jahre gemeinsam betrieben. Pius Keller war über 20 Jahre im Gemeinderat, viele Jahre auch stellvertretender Bürgermeister und nach der Gemeindereform 1973 der erste Ortsvorsteher von Stetten. Im Jahre 1974 verunglückte er mit seinem Traktor tödlich. Diesen Schicksalsschlag konnte Pia Keller lange nicht verwinden. Viel half ihr in dieser Zeit und später ein angeborenes Talent: Verse reimen. Sie verfasste zahlreiche Gedichte für verschiedenste Anlässe im Laufe der Jahrzehnte und hat damit viel Anerkennung gefunden.

Ihre "Gesammelten Gedichte vom Jahre 2003" sind eine Hymne an die Heimat, ihre Menschen und die Natur. Unvergessen bleibt, wie sie bei der 1100-Jahr-Feier von Stetten 1990 beim Festakt ausdrucksvoll den Prolog gesprochen hat. Bei ihrem Sohn in Rötenberg verbrachte sie, treu umsorgt, etliche Jahre ihres Lebensabends, kehrte jedoch immer wieder für einige Tage in ihr Haus nach Stetten zurück, wo ihre Tochter sie dann versorgte. Sechs Enkelkinder mit Familien und elf Urenkel trauern ebenfalls um sie.

Im Trauergottesdienst, der von Angehörigen mitgestaltet und von Werner Bantle an der Orgel umrahmt wurde, zeichnete Pfarrer Albrecht Zepf ein Lebensbild von Pia Keller, die viel erlebt hat und auch hergeben musste. Sie sei lebensbejahend gewesen.

Anschließend erwies ihr eine große Trauergemeinde auf dem Friedhof die letzte Ehre.