Schmotziger: Afrikanische Rhythmen treffen in Zimmern auf gute Beobachtungsgabe

Von Stefanie Siegmeier

Zimmern o. R. Die Stimmung war gut und freie Plätze gab es in Zimmerns Lokalen am Donnerstagabend nur noch vereinzelt zu ergattern. Die Bedingungen waren also optimal für die vier Schmotzigengruppen und den Musikverein, die von Lokal zu Lokal zogen.

Die Gruppen hatten im vergangenen Jahr Augen und Ohren offengehalten und im Ort so manches Narrenstückle aufgespürt, das sie nun zum Besten gaben. Den Preis für das beste Kostüm hätten vermutlich wieder die Mädels mit ihrer Gruppe erhalten, die als Löwinnen durchs Dorf zogen und ihre Ideen für den Zimmerner Lions-Club kundtaten. Mit ihren mehrstimmigen afrikanischen Gesängen zauberten sie ein Stück Afrika ins winterliche Zimmern.

Gesanglich glänzten die Mädels, die übrigens im zehnten Jahr auf Tour waren, auf höchstem Niveau. Ob dies daran lag, dass einige der Jungmamis mit ihren Sprösslingen bei Sabine Kammerer im Babymusikgarten sind, kann man nur vermuten... So waren die Mädels auf der Suche nach Vorsitzenden für ihren Club und wurden hier bei Emil Maser, der – so ihre Meinung – als künftiger Pensionär ohnehin eine Beschäftigung brauche, auch fündig. Lutschi Teufel war begeistert, dass er als Vize-Vorstand des Clubs auserkoren wurde und wollte sich der Mädelstruppe bei ihrer Runde durchs Dorf dann auch gleich anschließen.

Als Angler zog die Gruppe "Männerabend 05" durch die Lokale. Die Angler hatten so manches Narrenstückle an Land gezogen und das Ortsgeschehen genau beobachtet. Walter von Au, Tilmann Zinser und Anita vom "Amboss" hatten die Vorlage für manches Stückle geliefert.

Als Eisbären waren die Zimmerner Musiker unterwegs und sorgten mit Narrenmarsch und Co. für Stimmung.

Einblicke in Bürgerstuben

Zum ersten Mal war in diesem Jahr eine Gruppe des Gesangvereins auf Tour, die als Bäume verkleidet umherzog und unter anderem die neue Ortsmitte im Visier hatte. Dort hatten sie im vergangenen Jahr so manche Beobachtung gemacht, über die sie berichteten. "Als Geld-Baum bin i richtig klasse, steh i doch vor der Kreissparkasse. Hältsch du am Bankomat des Geld it fescht, flattern die Scheine bei Wind in mei Geäscht", so einer der Bäume.

Auch sie hatten einige Blicke in die Bürgersstuben ergattert und manches mitbekommen. So beispielsweise von einem engagierten Ehemann, der ausgebrannte Kerzengläser in die Spülmaschine geräumt hatte, um seiner Frau einen Gefallen zu tun. Doch statt sauberer Gläser hatte er nach dem Spülgang lauter wachsverschmiertes Geschirr in der Maschine.

"Manege frei" hieß es bei der Zirkusnummer des Frauenfußballvereins. Die Clowns, Akrobaten und Pinguine sorgten mit Witzen und Narrenstückle für Erheiterung. So kam ans Tageslicht, dass Hildegard Hattler bei einer Onlinebestellung plötzlich eine ganze Lastwagenladung Päckle bekommen hat – weil sie wohl etwas ungeduldig auf der Computer-Maus herumgedrückt hatte.

Nach ihrer Tour durch die sechs Lokale trafen sich die Gruppen zu nächtlicher Stunde im Besen in der Turnhalle, wo bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wurde.