Der Kindergarten am Adolph-Kolping-Platz kann nicht saniert werden. Foto: psw

Hiobsbotschaft im Gemeinderat. Sanierung am Adolph-Kolping-Platz lohnt sich nicht. Statik im Fokus.

Zimmern o. R. - Hiobsbotschaft im Gemeinderat: Der Kindergartenstandort Adolph-Kolping-Platz in Zimmern, dort ist sowohl die kommunale Kindertagesstätte wie auch der Katholische Kindergarten untergebracht, hat keine Zukunft mehr. Sanierungsarbeiten sind dort unrentabel.

Somit wartet eine weitere Herkulesaufgabe auf die Gemeinde Zimmern. Diese unerfreuliche Kunde machte am Dienstagabend im Ratssaal erstmals die Runde. Am Donnerstagabend tauschten sich Vertreter der katholischen Kirchengemeinde und der bürgerlichen Gemeinde zu diesem Thema aus. Fakt ist: Eine Sanierung der zwei zusammengebauten Gebäude erscheint nach den erfolgten Untersuchungen wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll. Die Gemeinde muss sich nun mit einem Neubau an einem anderen Standort beschäftigen. Für die Kirchengemeinde steht die Option eines Anbaus an den Kindergarten in der Rathausstraße offen.

In den nächsten Jahren werden nunmehr zwei Großprojekte über mehrere Millionen die finanzielle Situation der Gemeinde Zimmern maßgeblich prägen. Und diese sorgen jetzt schon beim einen oder anderen Gemeinderat für Bauchschmerzen, wie zu hören ist. "Ich gehöre schon 18 Jahre dem Gremium an und kann mich noch gut erinnern, als wir jeden Pfennig umgedreht haben", lässt Gerhard Wodzisz mit sorgenvoller Miene einfließen. Ohne Kreditaufnahmen ließen sich diese Aufgaben nicht realisieren, erklärt Kämmerer Martin Weiss kurz und knapp.

Aus der Runde taucht ganz vorsichtig die Frage auf: "Genehmigt dann das Landratsamt später einen solchen Haushalt?". Eingeplant in die mittelfristigen Finanzierungsüberlegungen war bisher der Neubau der Zimmerner Sporthalle, ein Projekt, das schon einige Jahre ganz oben auf der Agenda der Gemeinde steht und das sehnlichst herbeigesehnt wird. Doch nun gilt es ein weiteres, nicht vorgesehenes und sehr großes Vorhaben zu stemmen.

Bei der neuen Halle ist das Gremium mittlerweile auch einen wichtigen Schritt weiter gekommen. "Die neue Halle soll als reine Sporthalle entstehen", verkündet Bürgermeisterin Carmen Merz in ihrem Vorwort zum Haushalt 2018. Die Ratsmitglieder hätten sich in der Klausursitzung im Oktober darauf verständigt. Der Planungswettbewerb für die neue Drei-Feld- Sporthalle soll 2018 starten. Dafür steht im ein Budget von 100.000 Euro zur Verfügung. Der verbliebene Haushaltsrest 2017 in Höhe von 80.000 Euro wird im Vermögenshaushalt 2018 um 20.000 Euro aufgestockt. Der Finanzplan 2019 bis 2021 enthält für die Halle 2019 2,5 Millionen Euro, 2020 drei Millionen Euro (2020) und 2021 500.000 Euro.

Im Arbeitskreis zur Vorbereitung des Wettbewerbs sind aus dem Gemeinderat Christine Löffler, Peter Renninger und Hans-Georg Scherfer, als deren Vertreter fungieren Ingrid Balke und Timo Weber. Der SV Zimmern, die Katholischen Jugendgruppe und der Judoclub sowie bei Bedarf auch der SV Flözlingen schicken jeweils Vertreter.

Überraschend konfrontiert wird die Gemeinde jetzt noch mit einer zweiten Großinvestition. Auch die katholische Kirchengemeinde muss sich neu orientieren. Im Moment sind in beiden Gebäuden insgesamt fünf Gruppen untergebracht. Für diese und eventuell zwei weitere einzurichtende Gruppen muss ein Ersatzstandort gesucht werden. Die Kosten für die erforderlichen statischen Verbesserungen rentieren sich nicht, wird in der Sitzung deutlich. Hauptamtsleiter Johannes Klingler weist ausdrücklich darauf hin, dass von der Statik keinerlei Gefahr ausgehe. Es bestehe kein Grund zur Beunruhigung, so die Aussage des für diesen Fachbereich zuständigen Hauptamtsleiters. Die Gemeinde schafft nun einen Schneewächter an. Damit kann die Schneelast exakt gemessen werden. Im mittelfristigen Finanzplan hat Kämmerer Martin Weiss erstmals 2021 einen Betrag von einer Million Euro ausgewiesen.