Die Musiker boten ihrem Publikum einen unterhaltsamen Konzertabend. Foto: Derix-Kessler

Jubiläumskonzert des Musikvereins Stetten / Buntes Programm von Johann Sebastian Bach bis Jacob de Haan

Von Getrud Derix-Kessler

Zimmern-Stetten. 90 Jahre Musikverein Stetten, darauf kann man nun wirklich stolz sein. So hatten sich die 42 Musiker für ihr Jubiläumskonzert in der Kirche St. Leodegar intensiv vorbereitet und zeigten, was sie unter ihrem Dirigenten Dirk Vosseler gelernt hatten.

Klassisch ging es los mit "Sinfonia" aus dem Oratorium "Salomon" von Georg Friedrich Händel. Als Solisten an der Trompete glänzten Maximilian Jauch und Günther Prochatschek. Eine Mischung aus Barock, Pop und Jazz war das "Concerto d’Amore" von Jacob de Haan. Hier spürte man, dass den Musikern das fetzige, poppige besser liegt, als die rein klassische Interpretation. Wenn nach einem choralartigen Beginn das Schlagzeug wieder einsetzte, waren sie ganz in ihrem Element.

Birgit Jauch führte informativ und mit einer Portion Humor durch das Programm und meinte "es ist nicht leicht, so einen Musikverein 90 Jahre am Leben zu erhalten, da muss man immer flexibel sein." Das waren die Musiker mit Sicherheit, denn sie wagten sich an zwei Stücke aus der Bachkantate Bachwerkeverzeichnis 147 "Jesus bleibet meine Freude". Ein berühmtes Stück, das zu den Werken von J.S. Bach gehört, welches für sehr viele Instrumentalbesetzungen arrangiert wurde. So auch für ein Blasmusikorchester. Das gut besetzte Bassregister gab ein sehr starkes Fundament, das manchmal die hohen Bläser ein wenig verdeckte. Auch die Intonation war bei diesem Werk äußerst heikel.

Mit "Music" von John Miles waren die Musiker wieder ganz bei der Sache und umschifften die rhythmischen Klippen des Stücks mit Bravour. Das Konzert endete offiziell mit "Halleluja" von Leonard Cohen. Anja Drechsle übernahm den Sologesang, ein wunderbarer Abschluss, der ganz zur schönen Stimmung in der Kirche passte.

Eine Zugabe folgte, und weil es so schön war, stimmten das Orchester mit Sängerin Anja Drechsle noch einmal das "Halleluja" an. Vor der Kirche waren viele Schwedenfeuer angezündet worden, und die Besucher wurden vom Musikverein noch mit winterlichen Genüssen verwöhnt.