Wasser marsch: Die Feuerwehrmänner hatten am Sonntagabend in Flözlingen alle Hände voll zu tun. Foto: Schulz Foto: Schwarzwälder-Bote

Begehung durch Kriminaltechniker liefert offenbar keine neuen Hinweise / 61-Jähriger liegt im künstlichen Koma

Von Oliver Rebstock

Zimmern-Flözlingen. Die Polizei tappt nach dem Brand in Flözlingen weiterhin im Dunkeln. Auch gestern war die Brandursache noch ungeklärt. Der Zustand des Feuerwehrmannes, der bei dem Einsatz einen Herzinfarkt erlitt, ist hingegen stabil.

Die Polizei kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben zur Brandursache und zur Höhe des Schadens machen. "Die Untersuchungen laufen in alle Richtungen", so Reiner Herrmann, Sprecher der Polizei Rottweil. Gestern habe eine Begehung des Gebäudes durch Kriminaltechniker stattgefunden. Eventuell müsse man auch noch einen Brandsachverständigen hinzuziehen. "Das dauert alles seine Zeit", so Herrmann.

Die Feuerwehr war am Sonntagabend mit allen Abteilungen vor Ort. Circa 80 aktive Kräfte wirkten nach Angaben des Zimmerner Gesamtkommandanten Volker Schwab an der Brandbekämpfung mit, nachdem eine Nachbarin aufgrund der Rauchentwicklung um kurz vor 21 Uhr den Notruf kontaktierte. Gegen 1 Uhr habe man den Einsatz schließlich offiziell beendet, berichtet Schwab, die Brandwache habe noch bis gestern Mittag bestanden.

Schwab vermutet die Ursache im Dachgeschoss des Ökonomiebereichs, der an das Wohnhaus anschließt. Dort müsse der Brand schon längere Zeit geschwelt haben. In dem Fachwerkhaus selbst habe es keine Brandschutzmauer gegeben, wie es normalerweise in einem Gebäude mit Ökonomieteil und Wohnhaus der Fall sei, erklärt der Gesamtkommandant. Zudem sei das Scheunentor beim Eintreffen der Feuerwehr offengestanden. "Warum wissen wir auch nicht", sagt Schwab. Aufgrund dieser Konstellation habe sich der Brand offensichtlich sehr schnell ausbreiten können.

Bereits am Dienstag wurden Rettungskräfte in die Vorstadt gerufen

"Das Gebäude ist vermutlich nicht mehr zu retten", sagt Schwab. Neben dem Feuer habe auch das Löschwasser dem Haus erheblich zugesetzt, was unter anderem auf die Holzdecken zurückzuführen sei.

Das Gebäude war am Sonntag unbewohnt. Bereits vor wenigen Tagen waren die Rettungskräfte in die Vorstadt gerufen worden, nachdem im selben Gebäude von einer Bewohnerin eine starke Rauchentwicklung festgestellt worden war. Wie die Ermittlungen ergaben, hatte eine Herdplatte extreme Hitze entwickelt und die Rauchentwicklung verursacht.

Aufgrund dieses Vorfalls vermutet Kreisbrandmeister Mario Rumpf, dass der Großbrand mit der Elektrik des Gebäudes zusammenhängt. Es müsse allerdings kein Zusammenhang bestehen. Man müsse die Entwicklungen abwarten und die Ermittlungen der Polizei überlassen.

Der Zustand des Feuerwehrmannes, der bei dem Einsatz einen Herzinfarkt erlitt, ist nach Angaben von Gesamtkommandant Schwab stabil. Der 61-Jährige aus der Abteilung Flözlingen sei mit dem Rettungswagen in die Klinik nach Villingen-Schwenningen gefahren worden. Dort habe man ihn in ein künstliches Koma versetzt.

Der Mann sei an der Eschach beim Pumpen eingesetzt gewesen, als er plötzlich gestolpert und hingefallen sei. "Er ist dann nicht mehr aufgestanden und war für seine Kollegen auch nicht mehr ansprechbar", so Schwab. Zum Glück sei gutes Fachpersonal, wie etwa Kreisfeuerwehrarzt Bernhard Schönemann, mit vor Ort gewesen. Dementsprechend hätten die Rettungsmaßnahmen sofort eingeleitet werden können.

Darüber hinaus sei noch ein Rettungshelikopter gelandet, der sich auf dem Rückflug von Tübingen nach Villingen-Schwenningen befand. Als er die Rauchschwaden über Flözlingen gesehen habe, sei er kurzentschlossen gelandet, um seine Hilfe anzubieten.