Mit Mistgabeln und Rechen ausgerüstet haben sich die Schüler an der Landschaftspflegeaktion beteiligt. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Landschaftspflegeaktion nutzt beiden Seiten

Winterlingen-Harthausen (key). Völlig zuwuchern würden sie, die schönen trockenen Südhang-Wiesen in Harthausen, überließe man die Natur sich selbst. Weil diese Wiesen jedoch Heimat vieler seltener Pflanzen sind – Revierleiter Michael Schmid nennt Küchenschelle und Kalaster, Silberdistel und Frauenschuh als Beispiel – mäht das Forstamt sie regelmäßig.

Damit ist es freilich nicht getan, denn beim Mähen fällt jede Menge Grüngut an, das weggeräumt werden muss. Schmid und Forstamtsleiter Klaus Richert sind deshalb froh über die Unterstützung der Grund- und Werkrealschule Winterlingen: 21 Schüler der siebten Klassen haben gestern – zusammen mit ihrem Klassenlehrer Günter Hahn das Grüngut weggeschafft: unter Anleitung der Waldarbeiter, die auch mit Geräten halfen.

"Die ganze Aktion ist auch Waldpädagogik", betont Klaus Richert. "Die Schüler bekommen einen Bezug zum Wald, eine ganz andere Einstellung." Somit profitierten beide Seiten. Michael Schmid fügt hinzu: "Für die Schüler sind solche Aktionen auch wichtig für ihren Orientierungsprozess bei der Berufsfindung." Er und seine Kollegen freuen sich deshalb, dass die Schüler sie mit allerhand Fragen löchern.

Die Partnerschaft zwischen der Schule und dem Forstamt besteht nun schon seit zwölf Jahren, "und immer, wenn wir viel ›Manpower‹ brauchen, helfen uns die Schüler", betont Schmid und schmunzelt: "Im Grunde machen sie dann nichts anderes, als Schaf und Ziege zu spielen." Früher waren es meist vierbeinige Rasenmäher, die den Lebensraum für die seltenen Pflanzen freigehalten haben.