Susanne Baur stellt ihre Bilder in den Räumen der Kleinkunstbühne K3 aus. Foto: Retter

Vernissage mit Bildern von Susanne Baur in den Räumen der Kleinkunstbühne K3 / Ihr Thema sind Akte

Von Anne Retter

Winterlingen. Frauenkörper zieren die Wände, nackte Brüste und runde Hüften kontrastieren mit geometrisch harten Hintergründen – die Werke von Susanne Baur kennen nur ein Thema. Zahlreiche Kunstfreunde sind im K3 zur Vernissage der Lehrerin erschienen.

Mit einem Gläschen Sekt und Broten in den Händen bestaunten die Besucher die aktuellen Exponate der Malerin Susanne Baur. Die 1967 in Sigmaringen geborene Schwäbin hat Kunsterziehung und Bildende Kunst in Berlin und Weingarten studiert. Seit 15 Jahren unterrichtet sie an der Realschule in Winterlingen, und so war es nur folgerichtig, dass auch ihre Bilder den Weg in den Ort gefunden haben.

Ursula Kaminski informierte die Gäste über das Werk und den künstlerischen Schaffensprozess Baurs. Die Bilder seien "Manifestationen der sinnlichen Fantasie und weiblichen Eigenwillens" und das Produkt eines mitunter langwierigen Schaffensprozesses, der Suche nach Form und Farbe.

Die Malerei sei für Susanne Baur Notwendigkeit; sie schaffe sich eigene Bezüge in einem bis dahin offenen Kraftfeld. Die Störung durch Asymmetrien im Hintergrund lenke, so Kaminski, den Blick stets zurück auf die Figuren: Diese verfügten über eine kompakte Ästhetik, seien "alles andere als zarte Schönheiten". Die Gesichter seien stets nur angedeutet, die Körperbesitzerinnen blieben anonym, ihre Haut habe eine erdige Tönung, sei rot oder blau. Der Betrachter werde in die Komposition mit einbezogen, bleibe jedoch trotzdem immer auf Distanz, erläuterte Kaminski. Er müsse eigene Zugänge zu den Bildern finden.

Die Körper seien aus Farbe aufgebaut, das Schwarz der Umrandung bilde deutliche Akzente. Einzelne Körperteile würden in die Fläche gebogen, das Motiv gegebenenfalls angeschnitten, so dass der Betrachter es gedanklich in den Raum hinein fortsetzen könne. Stets könne man feststellen, dass die pastos und in breiten Strichen aufgetragene Farbe ihre Eigenwertigkeit als Stoff besitze. Diese Sinnlichkeit sei keineswegs zufällig. Dass die Sigmaringerin nichts anderes als weibliche Akte malt, müsse ihr überlassen bleiben; auch männliche Körper werden nicht ins Repertoire aufgenommen. Die Malerin begründet das damit, dass sie sich mit dem weiblichen Körper wohl besser auskenne. Für diese Anekdote erntete die Rednerin einen Lacher. Wer einen der Akte erwerben möchte, ist mit einer Investition zwischen 100 Euro und 600 Euro dabei.