Ein weiteres Projekt mit der Realschule in Winterlingen startet auf der Kleinkunstbühne K3: Es geht um die Entwicklung der Textilarbeit. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinsames Projekt zum Thema Textilfabrikation auf der Kleinkunstbühne K3 / Kleidung und Accessoires gesucht

Winterlingen. Die Kleinkunstbühne K3 hat ein neues Projekt gestartet mit der Realschule Winterlingen in Kooperation mit dem Maschenmuseum in Tailfingen, der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und der Modefachschule Sigmaringen – Titel: "Akkord durch Tag und Nacht".Anhand der Tagebuchaufzeichnungen der Textilarbeiterinnen aus den 1920er-Jahren, der Biografie von Salome Blickle, verschiedener Interviews mit Zeitzeuginnen und Internetrecherche wird ein theatralischer Bogen gespannt vom Beginn der hiesigen Trikotfabrikation über die Blüte der Firmen und das anschließende große Firmensterben bis hin zur Globalisierung und den heutigen Arbeitsbedingungen in Asien.

Die Region ist bekannt für die Trikotindustrie und erlebte ihre Blüte in den 1920er-Jahren und später noch mal in den 1950er-Jahren, bis dann Ende der 1960er-Jahre das große Fabriksterben begann. Ziel soll sein, zum Nachdenken über das Thema "Arbeit im Wandel der Zeit – Globalisierung" anzuregen.

Mit theatralischen Mitteln werden die unterschiedlichen Standpunkte und Werte der Unternehmer der jeweiligen Zeitspanne beleuchtet und ein Vergleich gezogen zwischen den Arbeitsbedingungen, denen die Großmütter ausgesetzt waren und denen, die heutzutage in Fabriken in Asien herrschen, sowie den unterschiedlichen unternehmerischen Haltungen im Verlauf des Jahrhunderts. Außerdem werden die Akteure den Wandel des Frauenbildes der verschiedenen Jahrzehnte beleuchten. Auch auf die Macht des Konsumenten soll dabei ein Blick geworfen werden.

Die Realschülerinnen der zehnten Klasse werden die historischen Szenen erarbeiten, das gibt den Schülerinnen außerdem Gelegenheit, sich mit der Geschichte und dem Frauenbild in dieser Zeit zu befassen. Die Teilnahme an der Theater-AG ist für die Schüler gleichzeitig Vorbereitung und Inhalt ihrer fächerübergreifenden Kompetenzprüfung. Das Maschenmuseum wird die Produktion inhaltlich und mit einer Ausstellung in den Räumen des K3 begleiten. Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen wird mit den Studenten des Studiengangs Bekleidungstechnik unter Einbeziehung der dort ansässigen Theaterpädagogin die Szenen zur Globalisierung erarbeiten. Die Schülerinnen der Modefachschule werden im Anschluss an das Theaterstück eine Modenschau durch die Jahrzehnte veranstalten und zudem Kostüme der Darsteller beschaffen. Gleichzeitig dürfen die Modefachschülerinnen, so es ihre Zeit erlaubt, Kostüme nähen. Um ihnen dabei möglichst viel kreativen Freiraum zu belassen, sollen die Kreationen der Modefachschülerinnen lediglich an die jeweilige Epoche erinnern, brauchen also nicht historisch einwandfrei sein.

Geplant sind wenigstens vier Aufführungen im Zeitraum Juni und Juli. Die Kleinkunstbühne K3 befindet sich in einer ehemaligen Trikotfabrik in Winterlingen. Der Fabrikhallencharakter des Raumes blieb trotz Einbau einer kleinen Bühne erhalten und ist daher für die Aufführungen der passende Ort.

Für dieses Theaterprojekt sucht das K3 Kleidung und Accessoires aus den 1920er- Jahren sowie den 1950er- bis 1980er-Jahren: Kleidung, Schuhe, Hüte, Brillen, Handtaschen, Schals, Schürzen und Modeschmuck werden benötigt. Leihgaben werden nach der Aufführung wieder zurückgegeben. Spender wenden sich unter Telefon 07577/93 19 52 an Evelin Nolle-Rieder.