Den Verkehrssündern auf der Spur: Ein Beamter hat mit seinem Video-Motorrad zu schnelle Autofahrer festgestellt und zur Kasse gebeten. Foto: Wittek

Video-Motorrad bei Winterlingen im Einsatz. Raser erwartet saftiges Bußgeld.

Sigmaringen/Winterlingen - Gleich mehrere schwerwiegende Geschwindigkeitsverstöße hat ein Beamter der Verkehrsüberwachung des Polizeipräsidiums Konstanz beim Einsatz mit dem Video-Motorrad auf den Bundesstraßen 32 und 463 sowie der Kreisstraße 8201 im Raum Sigmaringen festgestellt und dokumentiert.

Nachdem er zunächst drei Autofahrer mit 140 Stundenkilometern gemessen hatte – einer davon versuchte noch durch starkes Beschleunigen einem nachfolgenden Auto das Überholen zu erschweren –, stoppte der Polizist einen 57-jährigen Fahrer, der mit etwa 160 Stundenkilometern unterwegs gewesen war. Nur kurze Zeit später raste ein 33-Jähriger mit seinem Motorrad mit mehr als 210 Stundenkilometern über die Straße, bevor ihn die Polizei in einem Ort stoppte. Den unrühmlichen Rekord stellten der 72-jährige Fahrer eines 560-PS-starken Autos sowie ein ihm folgender 52 Jahre alter Motorradfahrer auf, die der Polizist mit rund 230 Stundenkilometern maß.

Den drei "Spitzenreitern", bei denen die Polizei von Vorsatz ausgeht, droht jetzt die Verdopplung des Bußgeldes auf etwa 900 Euro und ein dreimonatiges Fahrverbot.

Tage zuvor hatte der Beamte des Video-Motorrades bei Winterlingen zwei Schweizer Motorradfahrer im Alter von 53 und 55 Jahren gestoppt, die mit 160 und 170 Stundenkilometern die zulässige Höchstgeschwindigkeit erheblich überschritten hatten. Nach dem Zahlen einer Sicherheitsleistung in Höhe von jeweils mehreren hundert Euro durften die Geschwindigkeitssünder ihre Fahrt fortsetzen. Ein weiterer Motorradfahrer sowie zwei Autofahrer, die der Polizist wenig später mit 180, 150 und 160 Stundenkilometern registrierte, sowie ein Autofahrer, der "gefolgt" war, haben mit empfindlichen Bußgeldern und Fahrverboten zu rechnen.

Den Vogel abgeschossen hat ein 56-jähriger Autofahrer, der bei Winterlingen trotz Gegenverkehrs eine Fahrzeugkolonne überholte, weshalb sich kurzfristig drei Autos nebeneinander befanden. Nur dem umsichtigen und reaktionsschnellen Verhalten des Überholten und des entgegenkommenden Autofahrers hatte es der 56-Jährige zu verdanken, dass ein Unfall verhindert wurde. Auch diesen Autofahrer erwartet nun ein Bußgeld bis zu 900 Euro und ein dreimonatiges Fahrverbot.