Alb-Guide Sabine Froemel führt 40 Wanderer Millionen Kilometer weit

Winterlingen. Mehr als 40 Teilnehmer hat Alb-Guide Sabine Froemel bei ihrer Sternschnuppentour auf dem Winterlinger Planetenweg geführt: Urlauber, Daheimgebliebene, Familien mit Kindern, Einzelwanderer und Freundesgruppen aus Stuttgart, Tiergarten, Ilmensee, Tailfingen, Buchheim, Stetten und Winterlingen starteten am Naturfreibad und lernten zunächst einiges über Atome, den Aufbau der Sonne, die Erkenntnisse von Wissenschaftlern aus dem 17. Jahrhundert und die neuesten Forschungen am Teilchenbeschleuniger in Genf.

Erst danach machte sich die Gruppe auf den Weg und legte mit jedem Schritt sage und schreibe eine Million Kilometer zurück – die Entfernung der Planeten ist auf dem Winterlinger Weg maßstabsgetreu dargestellt. Schnell waren die Teilnehmer beim Merkur angelangt, und viele staunten, wie klein der Planet im Vergleich zum imposanten Sonnenmodell ist.

Danach passierte die Gruppe die drei anderen inneren Planeten des Sonnensystems – Venus, Erde, Mars – , wobei Sabine Froemel an jeder Schautafel Besonderheiten des jeweiligen Wandelsterns ansprach. Die Kinder erlebten, wie die Mondphasen zustande kommen, und beim Mars gab es für jeden eine entsprechende Süßigkeit. An der Station "Asteroidengürtel" erklärte Sabine Froemel besonders ausführlich, wie Kometen aufgebaut sind, woher sie kommen und wie es zu den regelmäßigen Sternschnuppen-Strömen kommt. Auch den heiligen Laurentius erwähnte sie und las Wissenswertes über die römischen Götter, immerhin Namensgeber der Planeten, vor. Fragen wurden natürlich auch gestellt – und beantwortet

Nach einer Stärkung mit heimischem Apfelsaft und Sternenkeksen nahm die Gruppe den kleinen Anstieg zum Saturn in Angriff, von wo aus man im Dämmerlicht noch ganz schwach den Startpunkt mit dem Sonnenmodell sehen konnte. Dann aber richteten sich alle Blicke gen Himmel, denn dort tauchten die ersten echten Sterne auf. Das Sommerdreieck mit Wega, Deneb und Atair erschien, nach und nach funkelten immer mehr Sterne, dazwischen ein Satellit und die Lichter einiger Flugzeuge.

Kurz vor 22 Uhr kündigte Sabine Froemel die ISS an: Schnell eilten die Teilnehmer auf die Höhe und blickten gespannt in Richtung Westen. "Da über dem Baum", rief jemand, und tatsächlich bewegte sich zügig ein sehr helles Objekt am Nachhimmel: die internationale Raumstation, angestrahlt von der Sonne.

In der Dunkelheit marschierten alle noch das letzte Stück zur Brücke, wo Sabine Froemel nochmals auf die Dimensionen des Sonnensystems und die geringe Größe des Planeten hinwies, ehe sie sich verabschiedete. Kaum war der Beifall verhallt, flitzten zwei Sternschuppen über den Himmel, begleitet von erstaunten "Oooohs" und "Aaaaaaahs".