Elena Switolina steht in Wimbledon im Halbfinale. Foto: dpa/Steven Paston

Die Außenseiterinnen Elina Switolina und Marketa Vondrousova spielen in Wimbledon um den Einzug ins Finale. Jannik Sinner fordert bei den Männern Novak Djokovic. 

Die wundersame Reise der Außenseiterinnen geht weiter. Elena Switolina aus der Ukraine und Marketa Vondrousova aus Tschechien haben bei den 136. All England Championships die Weltranglistenerste Iga Swiatek und die Weltranglistenvierte Jessica Pegula aus dem Turnier geworfen. Eine der beiden wird am Samstag im Finale von Wimbledon um die „Venus Rosewater Dish“ spielen - im Halbfinale am Donnerstag sind sie Gegnerinnen.

Besonders emotional war der Sieg von Switolina, die nach dem 7:5, 6:7 (5:7), 6:2 gegen Swiatek einräumte: Es sei nicht einfach gewesen, gegen Swiatek zu spielen, da diese sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs für ihr Nachbarland einsetze. „Sie ist eine der Ersten gewesen, die den Menschen in der Ukraine geholfen hat. Sie ist nicht nur ein großartiger Champion, sondern auch eine unglaubliche Person.“

Djokovic besiegt Rublew

Schon standesgemäß zog Novak Djokovic ins Halbfinale bei den Männern ein. Er steht nach dem 4:6, 6:1, 6:4, 6:3 gegen den Russen Andrej Rublew zum 46. Mal in der Runde der letzten Vier bei einem Grand Slam - vor ihm ist dies allein Roger Federer gelungen. Auf dem Weg zu dessen Rekord von acht Wimbledon-Titeln trifft der siebenmalige Sieger Djokovic am Freitag auf den Südtiroler Jannik Sinner. Der 21-Jährige steht nach einem 6:4, 3:6, 6:2, 6:2 gegen Roman Safiullin aus Russland erstmals im Halbfinale eines der vier großen Turniere.

Neben Djokovic besonders gefeiert wurde am Dienstag Elina Switolina. Deren Erfolge sind umso bemerkenswerter, weil sie vor neun Monaten Mutter geworden war, erst seit sechs Monaten wieder trainiert, und erst vor drei Monaten wieder in die WTA-Tour einstieg. Nach Wimbledon 2019 und den US Open 2019 steht die 28-Jährige, zuletzt nur die Nummer 76 der Weltrangliste, nun erst zum dritten Mal im Halbfinale eines der vier Grand Slams. Ein Erfolg, sagte sie, auf den sie „erst mal ein Bier trinken“ werde.

Switolina spielt gegen Vondrousova

In der Runde der letzten Vier trifft Switolina, die für das Turnier eine Wildcard erhalten hatte, am Donnerstag auf die Tschechin Marketa Vondrousova. Die 24 Jahre alte French-Open-Finalistin von 2016 siegte nach einer furiosen Aufholjagd 6:4, 2:6, 6:4 gegen die Weltranglistenvierte Jessica Pegula aus den USA durch. Pegula, die im dritten Durchgang einen Breakball zum 5:1 vergab, verlor auch ihr sechstes Viertelfinale bei einem Grand Slam.

Vondrousova steht erstmals seit ihrem Finaleinzug in Paris vor vier Jahren im Halbfinale eines Grand Slams, in Wimbledon hatte sie bislang nie die zweite Runde überstanden. „Verrückt“ sei das, bekannte die Linkshänderin, die in den vergangenen Jahren von zahlreichen Handgelenksverletzungen immer wieder zurückgeworfen wurde. Derzeit liegt sie nur auf Rang 42 der Weltrangliste.