Mit Boris Becker als Trainer hat der topgesetzte Novak Djokovic (Foto) zum dritten Mal das Endspiel von Wimbledon erreicht. Foto: EPA

Boris Becker wird auch am Sonntag auf dem Centre Court von Wimbledon mitfiebern. Sein Schützling Novak Djokovic spielt dann um den Titel. Im Halbfinale überstand er ein schweres Match gegen Shootingstar Grigor Dimitrow.

Boris Becker wird auch am Sonntag auf dem Centre Court von Wimbledon mitfiebern. Sein Schützling Novak Djokovic spielt dann um den Titel. Im Halbfinale überstand er ein schweres Match gegen Shootingstar Grigor Dimitrow.

London - Mit Boris Becker als Trainer hat der topgesetzte Novak Djokovic zum dritten Mal das Endspiel von Wimbledon erreicht. Der 27-jährige Serbe bezwang am Donnerstag Grigor Dimitrow in vier engen Sätzen 6:4, 3:6, 7:6 (7:2), 7:6 (9:7). Der favorisierte 27-Jährige musste allerdings lange kämpfen, ehe er auf dem Centre Court im All England Lawn Tennis Club den mutigen Ansturm des bulgarischen Murray-Bezwingers abgewehrt hatte.

„Es war ein schwieriges Spiel. Er verdient Respekt“, sagte Djokovic in einem ersten Interview und nannte seinen Gegner „einen Star der Zukunft“: „Alles in allem bin ich glücklich, ein weiteres Grand-Slam-Finale erreicht zu haben“. Der Weltranglisten-Zweite Djokovic strebt mit den Ratschlägen des 46-jährigen Becker seinen zweiten Wimbledon-Titel nach 2011 an. In seinem 14. Grand-Slam-Finale trifft er am Sonntag auf den Schweizer Roger Federer oder Milos Raonic aus Kanada. Im vergangenen Jahr hatte Djokovic im Finale gegen den Briten Andy Murray verloren.

Im weißen Polohemd, den Kopf mit einer schwarzen Mütze bedeckt, saß Becker in seinem „Wohnzimmer“ in der Players Box. Entspannt sah er eine solide Vorstellung seines Schützlings gegen den jungen Herausforderer. Dimitrow wird zugetraut, in die Dominanz des Quartetts Murray, Djokovic, Federer und Rafael Nadal einzubrechen.

Der sechsfache Grand-Slam-Sieger imponierte

Mit seinem variablen Spiel zeigte er auch gegen Djokovic, warum - und forderte dem Favoriten vieles ab. Doch Djokovic hielt erfolgreich dagegen. Der sechsfache Grand-Slam-Sieger imponierte im ersten Satz vor allem mit einer beeindruckenden Aufschlagquote: 19 erste Aufschläge in Serie landeten im Feld. Nach dem Satzausgleich ging es im dritten Durchgang in den Tiebreak. Dort half Djokovic auch eine Nachlässigkeit von Dimitrow zur erneuten Satzführung: Ein Doppelfehler des Bulgaren zum 2:5 ebnete den Weg. Auch in Satz vier boten beide beste Unterhaltung. Insgesamt vier Satzbälle musste Djokovic beim 4:5 und im Tiebreak abwehren, ehe er seinen zweiten Matchball nutzte.

Für Dimitrow war die Zeit für sein erstes Grand-Slam-Finale am sonnigen Donnerstagnachmittag somit noch nicht gekommen. Auch die Unterstützung seiner Freundin Maria Scharapowa, die in elegantem Blau gekleidet auf der Tribüne mitfieberte, half am Ende nicht. „Es ist zum Greifen nahe“, hatte der 1,90 Meter große Athlet noch nach seinem Viertelfinalsieg über Murray gesagt, „aber ich wusste nicht, dass es so nah zum Greifen ist. Wir jungen Typen wollen auf diese Bühne.“

Am Samstag erleben die Zuschauer an der Church Road in Eugenie Bouchard zum ersten Mal eine Kanadierin in einem Grand-Slam-Finale. „Ich habe einen Job zu erledigen und will mich durch nichts ablenken lassen“, sagte die 20-Jährige. „Es ist langweilig, aber ich bleibe konzentriert.“ Ihre Gegnerin, die Tschechin Petra Kvitova, triumphierte bereits 2011 einmal an der Church Road.