Die Schüler des Bildungszentrums wünschen sich mehr Bereiche, die Schutz vor Witterungsunbill bieten. Archiv-Foto: Buchner Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung: Der Wildberger Gemeinderat will in den nächsten zwei Jahren die Außenanlagen des Bildungszentrums aufwerten

Im Jahr 2018 wird das Bildungszentrum Wildberg 50 Jahre alt. Der Gemeinderat hat einstimmig eine Sanierung und Aufwertung der seither kaum veränderten Außenanlagen auf den Weg gebracht, die zum Jubiläum fertig sein soll.

Wildberg. Die Verwaltung hatte Annette Sinz-Beerstecher und ihr Rottenburger Büro für Landschaftsarchitektur beauftragt, ein Konzept für die Neugestaltung des Schulgeländes zu entwerfen. Dass dies nicht vorab mit dem Rat abgesprochen war, bemängelte Gerhard Ostertag von der CDU-Fraktion als einzigen Punkt. Die Stadträte hatten sich vor der Sitzung im Bürgersaal ein Bild von den Örtlichkeiten auf dem Schafscheuernberg machen können.

Auch einen Kostenvoranschlag erwarteten Gemeinderat und Verwaltung von dem Büro. Die Architektin und Gärtnerin setzte für ihre Vorschläge Gesamtkosten von rund 1,2 Millionen Euro an, von denen allerdings ein Teil "Sowieso-Kosten" seien, wie sie das nannte, also nötige Sanierungen. Mit Befragungen der Schüler nach ihren Wünschen und Beschwerden hatte Annette Sinz-Beerstecher ihre Arbeit begonnen.

Was dabei herauskam, versuchte das Büro in Ideen und Planskizzen umzusetzen: mehr Sitzgelegenheiten, weitere Tischtennisplatten, einen Bolzplatz und ein besser gelegenes Basketball-Feld; dazu mehr trockene und windgeschützte, im Sommer schattige Aufenthaltsflächen. "Ein Klettergerät wurde ausdrücklich nicht gewünscht", berichtete die Planerin. Aus diesem Alter seien sie raus, hätten die Schüler das begründet.

Am Grünzug Richtung Schönbronner Straße soll nun außerhalb des bisherigen Schulgeländes ein Bolzplatz von 13 auf 20 Meter entstehen, der über einen Durchbruch und Treppenabgang zu erreichen sein wird. Zusätzliche Bänke und Tische, eventuell mit einem Farbleitsystem einzelnen Schulteilen zugewiesen, sollen auf den erneuerten Schulhöfen stehen. Die Lehrer-Terrasse will das Büro vergrößern, gerade vor dem Musikpavillon mehr Grün und mehr Schatten, womöglich mit einer Art "Klassenzimmer im Grünen". Barrierefreiheit soll mit nötigen Sanierungen an Bodenbelägen und Leitungen kombiniert werden.

Schulleiter Jochen Fouquet, inzwischen auch offiziell berufen, nutzte die Gelegenheit, dem Gemeinderat auch noch ein paar weitere Informationen mitzuteilen. Im kommenden Schuljahr werde der letzte Hauptschuljahrgang das Bildungszentrum verlassen. Der zweisprachige "bilinguale" Zug habe die Attraktivität der Realschule als "Zugpferd" zusammen mit einem neuen Sportprofil über viele AG-Angebote wieder gesteigert und die Anmeldezahlen wieder erhöht. "Das freut uns ungemein", sagte der Rektor und wies auf die Klassenteiler hin.

Laut Bürgermeister Ulrich Bünger kann die Stadt für die Neugestaltung des Schulgeländes mit einem Zuschuss von 50 Prozent der Gesamtkosten rechnen, die der Gemeinderat bereits mit einer Million Euro in die Planungen zwischen 2017 und 2019 eingestellt hat. Für die CDU stellte Gerhard Ostertag da "ein Junktim" her, da 1,2 Millionen "eine Hausnummer" seien, die man ohne solche Zuschüsse nicht aufbringen könne.

Die Gemeinderäte lobten einhellig die Langlebigkeit der 50 Jahre alten Architektur, wiesen aber ebenso auf die veränderten Anforderungen durch eine veränderte (Ganztags-)Schule hin. Für die SPD stimmte Dieter Dannenmann geradezu ein Loblied auf "unsere attraktive Schule" an. Rolf Dittus (Freie Wähler) sprach von einem "guten Konzept". Im Detail gab es noch Hinweise, so von Lutz Endres (SPD), der als langjähriges Mitglied der Schulkonferenz das Problem der Pausenaufsicht besonders berücksichtigt sehen wollte.

Bauarbeiten "bei laufendem Betrieb"

Gerhard Ostertag gab zu bedenken, ob die Größe des Bolzplatzes ausreiche, und wurde von der Planerin beschieden, dass da bei entsprechenden Erdarbeiten "noch Luft nach oben" wäre. CDU-Fraktionskollege Eberhard Furthmüller bezweifelte, dass der Zeitplan bis zum Jubiläumsjahr eingehalten werden könne; worauf ihm Bürgermeister Bünger antwortete, man plane die Bauarbeiten nicht nur während der Ferien, sondern "bei laufendem Betrieb".

Einstimmig machte der Gemeinderat den Weg frei für die Neugestaltung des Schulgeländes am Bildungszentrum.