Das unwegsame Gelände stellte die Feuerwehrleute vor anspruchsvolle Aufgaben. Foto: Bacher Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehrabteilung Sulz am Eck trainiert das Bergen verletzter Waldarbeiter / Fiedler: "Alles hat geklappt"

Von Nicole Bacher Wildberg-Sulz. Das Wildberger Gemeindegebiet umfasst insgesamt 5668 Hektar, davon ist fast die Hälfte forstwirtschaftliche Fläche. Seit etwa zehn Jahren legt die Feuerwehr Wildberg deshalb viel Wert auf die so genannte "Rettungsübung Forst". Jedes Jahr wird in der Regel mit einer anderen Abteilung so der Ernstfall im Wald trainiert. Nachdem im April schon die Schönbronner Wehr am Zug war, durfte hetzt auch die Abteilung Sulz am Eck ran.

19 Uhr am Hermann-Dutt-Weg unterhalb des Segelfluggeländes: Ein Waldarbeiter wird bei Forstarbeiten unter einem Baumstamm eingeklemmt und verletzt. Ein Kollege des Verletzten ruft die Feuerwehr und wartet am vereinbarten Treffpunkt, der Grillstelle Sulzer Eck, auf die anrückenden Einsatzfahrzeuge, um die Feuerwehrleute auf direktem Weg zum Verletzten zu führen.

Alles nur gespielt und präpariert, denn der verletzte Waldarbeiter ist in Wirklichkeit der unverletzte Wildberger Feuerwehrkassier Wolfgang Schmid, und der Kollege wird von Jörg Neugebauer gemimt.

Geübt wird trotzdem wie im Ernstfall: Über die Leitstelle Calw wird die Wildberger Feuerwehr alarmiert, die zuständige Abteilung Sulz am Eck und der für technische Hilfeleistung ausgestattete Rüstwagen der Wildberger Feuerwehr rücken aus. Außerdem wird das Rote Kreuz verständigt.

Von der Grillstelle werden die Sulzer Feuerwehrleute zum Ort des Geschehens am Hermann-Dutt-Weg gelotst. Wichtig bei Forstunfällen sei vor allem, so Kommandant und Übungsverantwortlicher Eberhard Fiedler, wo man sich mit dem Hilferufenden trifft und dass der Weg zum Einsatzort für nachrückende Kräfte gekennzeichnet wird, beispielsweise mit Pylonen an Kreuzungen und Abzweigungen. Nach wenigen Minuten treffen so neben den zehn Feuerwehrleuten aus Sulz auch das dreiköpfige DRK-Team und drei Wildberger Einsatzkräfte mit dem Rüstwagen der Wildberger Wehr am Einsatzort ein.

Nachdem Lage und Zustand des verletzten Waldarbeiters ausgemacht sind, steht fest: Erstmal muss die Motorsäge ran! Um besser an den Verletzten heranzukommen und weitere Gefahren zu vermeiden, wird damit grobes Geäst um den eingeklemmten Waldarbeiter entfernt. Zudem wird eine Steckleiter am Hang befestigt, um die Einsatzstelle für die Rettungskräfte besser begehbar zu machen. Der Baumstamm, unter dem der Waldarbeiter mit den Beinen eingeklemmt ist, wird mit Hilfe von an anderen Bäumen befestigten Seilen stabilisiert. Auch eine Schaufeltrage liegt inzwischen zum Transport der verletzten Person bereit. Das DRK-Team kümmert sich unterdessen schon um den Waldarbeiter, dessen Zustand stabil ist, mal abgesehen vom laut Übungsannahme gebrochenen Bein. Der Baumstamm wird dann mit hydraulischen Hebekissen angehoben, so dass dieser von DRK und einigen Feuerwehrkameraden mit Rettungsbrett und Schaufeltrage aus seiner Lage befreit und zum Rettungswagen transportiert werden kann.

Bei der Besprechung im Anschluss war Kommandant Eberhard Fiedler sichtlich zufrieden: "Die Übung verlief ruhig, alles hat geklappt. Die Zusammenarbeit mit DRK und Kameraden anderer Abteilungen hat funktioniert."