Das Duo "Bitter Green" (Barbara Gräsle und Stephan Kalinke) untermalte die Krimis mit neu interpretierten Liedern. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: "Bitter Green" sowie Rudolf Guckelsberger begeistern mit "Weinkrimis und Musik" rund 60 Zuschauer

Ein malerischer Gewölbekeller, angenehme Temperaturen, das Leuchten des Sonnenuntergangs am Horizont – da fehlte nur noch ein Glas Wein, um diesen Samstagabend perfekt zu machen. Und der war "Tödlich im Abgang".

Wildberg. "Weinkrimis und Musik" versprachen "Bitter Green" in der Ankündigung zu ihrem Auftritt beim Wildberger Kulturprogramm. Wovon diese Weinkrimis handeln und welcher Musik sich das Duo mit Leib und Seele verschrieben hat, erfuhren etwa 60 begeisterte Zuschauer letzten Samstag im Fruchtkastenkeller in der Wildberger Klosteranlage. Die Krimis erzählte Radiosprecher und Moderator Rudolf Guckelsberger.

Neuinterpretationen amerikanischer Sänger

Wenn es um ihre edelsten Tropfen geht, verstehen Weinliebhaber wahrlich keinen Spaß. Wer würde da nicht zum Mörder werden, wenn die eigene Ehefrau den guten Wein nicht nur in die Mikrowelle stellt, sondern auch noch ein Päckchen Glühweingewürz hineinmischt?

Oder wenn ein unliebsamer alter Bekannter bei einem einbricht, die geliebte Sexpuppe Vanessa grob behandelt und dann noch einen Wein einfach so hinunterkippt, von dem auf der ganzen Welt nur noch drei – jetzt zwei – Flaschen existieren?

Guckelsberger rezitierte diese und mehr Mordfälle mit Charme, Hingabe und einem verschmitzten Lächeln. Sein Gespür für die Geschichten und die Figuren hauchte diesen fühlbar Leben ein. Zu Guckelsbergers Autorenauswahl gehörten Wolfgang Ohler, Susanne Mischke, Carsten Sebastian, Simone Ruggeri sowie ein mysteriöser Schriftsteller mit Pseudonym "-KY".

Der musikalische Part lag in den flinken und fähigen Händen von Barbara Gräsle (akustische Gitarre, Gesang) und Stephan Kalinke (akustischer Bass, Gesang).

Das Duo widmet sich vorwiegend der Neuinterpretation amerikanischer Singer-Songwriter. Kein Wunder daher, dass die meisten Namen im Programm hinlänglich bekannt waren: Garth Brooks, James Taylor, Gordon Lightfood, Billy Joel und Udo Lindenberg, um nur einige zu nennen.

Doch an diesem Abend wurden sie einmal "anders wiedergehört". Denn "Bitter Green" wollen nicht wiederholen, sie erschaffen neu, bauen auf den Hits auf und machen sie sich zu eigen, zu ihren eigenen Kreationen, meist im Country- und Folk-Stil.

Dabei zeigen die beiden Musiker mindestens ebenso viel Leidenschaft und Gefühl für ihr Geschaffenes wie Guckelsberger für die Krimis und die Mörder für ihren über alles geliebten Wein. Das Publikum quittierte die authentische Art, die Gräsle, Kalinke und Guckelsberger miteinander verband, mit begeistertem Applaus.