In seiner Freizeit erkundet Walter Baur die Umgebung Gültlingens gerne mit dem Fahrrad. Foto: Bacher Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Neu-Stadtrat hält kommunalpolitisches Engagement für bürgerliche Pflicht / Themen und Kollegen sind ihm bereits vertraut

Von Nicole Bacher

Wildberg. Schon in den vergangenen Jahren konnte Walter Baur Erfahrungen in der Kommunalpolitik sammeln: Seit 1999 vertritt er die CDU im Gültlinger Ortschaftsrat. Bei den jüngsten Kommunalwahlen wurde er nun auch in den Gemeinderat und zum Ortsvorsteher gewählt.

Nach 15 Jahren Tätigkeit im Ortschaftsrat freut sich Baur nun auf sein neues Ehrenamt im Wildberger Gemeinderat. Die Themen und damit verbundenen Konflikte seien ihm nicht fremd und die Kollegen schon bekannt. Für die kommende Legislaturperiode liegen Baur viele Themen am Herzen, die Gültlingen betreffen, eben weil er dort schon so lange im Ortschaftsrat aktiv ist. Im Wildberger Teilort möchte Baur nicht nur die innerörtliche Entwicklung und Ortskernsanierung vorantreiben, sondern sich auch für einen Ausbau eines Radwegs zwischen Deckenpfronn und Wildberg einsetzen. Am liebsten würde er auch noch eine Lösung für die stark befahrene Gültlinger Ortsdurchfahrt finden.

Gesamtstädtisch möchte sich der 58-Jährige zusammen mit dem Gemeinderat für den Erhalt und die Verbesserung der Infrastruktur einsetzen. Dazu gehören aus seiner Sicht beispielsweise Kindergärten und Schulen. Außerdem sei in Zukunft mehr auf die demografische Entwicklung zu achten, meint Baur. Die Stadt müsse sich an die Bedürfnisse der immer älter werdenden Bevölkerung anpassen und so beispielsweise die medizinische Versorgung sichern sowie den Erhalt von Arbeitsplätzen im Stadtgebiet unterstützen, um unter anderem einem Wegzug der jüngeren Generationen vorzubeugen.

Bei allen Vorsätzen und Zielen für die kommenden fünf Jahre ist sich Baur allerdings auch bewusst, dass nicht alle Ziele einfach so erreicht werden können. Da jeder einzelne Themenbereich berücksichtigt werden müsse, sei es in der Kommunalpolitik besonders wichtig, Kompromisse zu finden und Prioritäten zu setzen.

Dennoch, einen Wunsch für die Zukunft hat der Gültlinger noch: Der Ausbau des Tagestourismus liegt ihm am Herzen. "Wir leben in einer schönen Gegend, in einer schönen Landschaft", findet Baur, und das könne und sollte noch besser genutzt werden.

Die schöne Landschaft in und um Wildberg erkundet Baur gerne auf dem Fahrrad, bei ein- bis zweistündigen Radtouren durch die Umgebung oder wenn er sich für eine Teilstrecke zur Arbeit auf den Sattel schwingt. Ansonsten ist er als Mitglied des Schwarzwaldvereins auch gerne zu Fuß unterwegs. Neben seinem politischen Engagement ist Baur Mitglied verschiedener Vereine und aktiv in der Kirchengemeinde tätig.

Sich im eigenen Wohnort politisch zu engagieren, sieht der Neu-Stadtrat als "staatsbürgerliche Pflicht". Denn neben politischer Bildung sei aus seiner Sicht auch die aktive Beteiligung an Kommunalpolitik und das daraus resultierende Mitentscheiden innerhalb der Gemeinde enorm wichtig.

Der 58-Jährige stammt aus St. Georgen im Schwarzwald. Nach Gültlingen zog es Baur nach seinem Studium der Vermessungstechnik in Karlsruhe wegen seiner Frau, die von dort stammt und mit der er einen jugendlichen Sohn hat. Gerade wegen seines großen Engagements innerhalb der Gemeinde stehe die Familie für Baur stets an erster Stelle – immerhin müsse diese ihm ja "den Rücken frei halten".