Die Kinder durften nicht nur den Rettungshunden bei der Arbeit zusehen, sondern erfuhren auch, wie verletzte Personen nach dem Auffinden versorgt werden. Foto: Schneeberg

Vierbeiner stellen Können unter Beweis: Rettungshundeführerinnen ermöglichen Kindern spannenden Einblick in ihre Arbeit.

Wildberg - Ausnahmsweise befanden sich keine Sporthunde auf dem Hundesportplatz in Wildberg, sondern Rettungshunde des Deutschen Roten Kreuzes. Die Rettungshundeführerinnen Heide Wieden und Sonja Winnat ermöglichten den Kindern einen spannenden Einblick in ihre wichtige Arbeit. Statt seinen Besuchern im Rahmend es Wildberger Ferienprogramms die Welt des Hundesports nährer zu bringen, wollte der Hundesportverein Wildberg in diesem Jahr die Rettungshundestaffel des DRK eingeladen, um über deren Arbeit zu informieren. Heide Wieden und Sonja Winnat vom DRK Calw und ihre arbeitswilligen Vierbeiner bereiteten den Jungen und Mädchen spannende und lehrreiche Stunden.

Begonnen wurde mit grundsätzlichen Fragen zur Arbeit der Rettungshunde. Wieden erklärte, in welchen Fällen die Hunde eingesetzt werden, welche Unterschiede es bei der Suche und den Anzeigearten gibt und vieles mehr. Die Kinder erfuhren zum Beispiel, dass Rettungshunde bei der Suche in Trümmern, im Wasser, nach Lawinen oder auf Flächen eingesetzt werden. "Der Mensch verliert pro Minute etwa 40 000 Zellen beziehungsweise Hautschuppen. Das ist die Fährte, nach der die Hunde suchen", erklärte Heide Wieden. Sie betonte, dass viele Faktoren Einfluss auf den Erfolg der Suche nehmen können – beispielsweise das Wetter.

"Um überhaupt ein Rettungshund werden zu können, müssen die Tiere den Eignungstest bestehen", berichtete Wieden weiter Der Hund müsse dazu einen Spiel- und Beutetrieb zeigen, freundlich zu sämtlichen Menschen sowie verträglich mit Artgenossen sein. Außerdem dürfe er nicht zu ängstlich sein. Tessa, einer der Sporthunde, absolvierte diesen Test ohne Probleme. Die Hündin nahm gerne Leckerlis von verschiedenen Menschen an, traute sich, durch einen Tunnel sowie über einen Steg zu gehen und spielte gerne. Akascha, eine bereits ausgebildete Rettungshündin, bewies ebenfalls, dass sie den Eignungstest noch immer bestehen kann. Wieden betonte: "Es ist wichtig, dass die Hunde Menschen mögen, damit sie diese suchen können."

Die beiden Hundeführerinnen erklärten anschließend, wie die zwei- bis dreijährige Ausbildung verläuft. Der Hund muss in dieser Zeit auch lernen, seinen Fund korrekt anzuzeigen.

Der schwarze Labrador Retriever Taxa zeigte, wie er Menschen sucht und im Erfolgsfall "Bescheid gibt". Die Kinder waren erstaunt, wie gut der Hund die Aufgabe erledigte. Die Rettungshundeführerinnen zeigten auch, wie gefundenen Menschen im Notfall erste Hilfe geleistet wird.

"Die Hunde habenschnell gewusst, wo sie hin mussten"

Der Collie Abahatschi bewies anschließend zusammen mit Sonja Winnat, wie gehorsam er ist. Er ging stets bei Fuß, setzte sich oder machte auf Kommando kehrt und vieles mehr. Eine weitere Übung, die die Rettungshunde bestehen müssen, ist die Trageübung. Dabei muss sich der Hund auch von fremden Personen tragen lassen, ohne sich zu wehren. "Wenn ein Hund sich bei der Rettung verletzt, kann es nämlich sein, dass er von Menschen getragen werden muss, die er nicht kennt", erläuterte Heide Wieden den Hintergrund dieser Übung. Der blonde Labrador Retriever Sammy, der sich noch in der Ausbildung befindet, ließ dies ohne Probleme über sich ergehen.

Noch spannender wurde es, als die Flächensuche tatsächlich begann. Dazu versteckten sich einige Kinder, und die Rettungshunde wurden auf die Suche nach ihnen geschickt. Die Jungen und Mädchen waren erstaunt, wie schnell und zielsicher die Hunde die Verstecke aufspüren konnten. Zum Schluss durfte der junge Retriever Nemo beweisen, dass auch er eine gute Nase hat. Er suchte an einer langen Leine und mit Geschirr, was als Mantrailing bezeichnet wird. Nemo roch nur kurz an einem T-Shirt der versteckten Person gerochen, ehe er die Fährte aufnahm. Die Suche führte durch die Siedlung. Dennoch dauerte es nicht lange, bis er die versteckte Person fand.

Die Kinder waren begeistert von der Leistung der Hunde. Die zwölfjährige Leonie fand: "Das Beste war das Suchen und Finden. Die Hunde sind nicht ziellos im Zickzack gelaufen, sondern haben schnell gewusst, wo sie hin müssen." Einige der Kinder hatten nun sogar Interesse daran, ebenfalls Rettungshundeführer zu werden. Beim gemeinsamen Grillen konnten sie noch zahlreiche bislang unbeantwortete Fragen stellen, die ihnen die Rettungshundeführerinnen ausführlich beantworteten.