Mit Spritzbeton wurden die Wände entlang der Baugrube befestigt. Foto: Stadt Wildberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Arbeiten zum Teil in sieben Meter Tiefe mit Spezialbagger

Wildberg. Das neue Pumpwerk, das am Wildberger Ortsausgang in Richtung Calw im Entstehen ist, nimmt immer mehr Gestalt an. Viel zu sehen ist davon im Vorbeifahren nicht. Der größte Teil der Bauarbeiten spielt sich etwa sieben Meter unter Straßenniveau ab.

Was man auch im Vorbeifahren erkennen konnte, war, dass jede Menge Erde aus dem Hang abgetragen und wenig später dort die neuentstandene Wand mit Spritzbeton befestigt und gesichert wurde. Wie es jetzt weitergeht, lässt sich nur noch beobachten, wenn man am Graben steht oder von weiter oben auf die Baustelle blickt.

Anfang des Jahres wurden mit enormer Wucht sogenannte Spundwände mehrere Meter tief in die Erde gerammt. Sie stecken provisorisch die Maße des späteren Pumpwerk-Gebäudes ab. Mit Hilfe des Baggers verschwand innerhalb dieser Abgrenzung eine Schaufel Erde nach der anderen, bis das "Loch" runde sieben Meter in die Tiefe reichte. Für die letzten Meter war ein Spezialbagger mit extralangem Arm im Einsatz. In dieser Phase tauchten auch mal unvorhergesehene Hindernisse auf, wie etwa zwei riesige Findlinge (Felsbrocken), die man aus der Grube heben musste.

Damit die Spundwände aufrecht stehen bleiben, werden sie von einer Stahlsicherung gehalten. Sie bleiben so lange stehen, bis die eigentlichen Betonwände des Pumpwerks errichtet sind. Der schmale Abstand zwischen beiden Wänden wird später wieder mit Erde aufgefüllt, und schließlich verschwindet das hilfreiche äußere Provisorium wieder. Ein Vorteil der Spundwände ist, dass sie wasserundurchlässig sind und so nur nachdrückendes Wasser von unten abgepumpt werden muss.

In dieser Woche steht das Betonieren der Pumpwerk-Bodenplatte auf dem Plan. Danach folgen die Wände und die Decke. Mitte April soll das Grundgebäude stehen, ehe dann der überirdische Teil folgt, der in Holz-Blockbauweise geplant ist. Im Mai wird die Maschinentechnik eingebaut, und auf der anderen Seite der Nagold werden die Leitungen, die durch den Düker unter dem Fluss entlang verlegt sind, an den Kanal im Kengelweg angeschlossen.

Sind die Arbeiten am Pumpwerk in den letzten Zügen geht es auch gleich weiter mit dem Bau des Stauraumkanals, der aus Stadtrichtung auf das Pumpwerk zuführt. Der etwa 60 Meter lange Kanal wird einen Durchmesser von 2,60 Meter haben und sehr viel mehr Wasser fassen können, als es der bisherige Kanal kann.

Das bedeutet: Bei einem Starkregen werden die Wassermassen künftig gepuffert und kontrolliert nach und nach an die Kläranlage weitergeleitet und nicht mehr in die Nagold abgeleitet.