Eine Landstraße in Randlage: Im Kreis Böblingen genießt die Sanierung der L 1358 keine hohe Priorität. Foto: Buchner Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehr: Beim Bau einer Linksabbiegespur am Sulzer Steinbruch könnte auch die Fahrbahn der Landesstraße 358 saniert werden

Bürgermeister Ulrich Bünger brachte den Sulzer Ortschaftsrat auf den neuesten Stand hinsichtlich der Planung einer Linksabbiegespur am Steinbruch. Und da war es thematisch nur ein kleiner Schritt zum desolaten Zustand der Landesstraße 358.

Wildberg-Sulz. Als die Erweiterung des Sulzer Steinbruchs genehmigt wurde, geschah dies unter Auflagen – eine davon war die Errichtung einer Linksabbiegespur, die die Verkehrssituation auf der Landesstraße 358 entschärfen soll. Bürgermeister Ulrich Bünger brachte nun den Ortschaftsrat des Wildberger Teilorts auf den neuesten Stand.

Vertreter des Landes Baden-Württemberg seien vor Ort gewesen, hätten die Planung begutachtet und genehmigt. Nun gehe es aber darum, ob und in welchem Umfang weitere Teile der Landesstraße 358 saniert werden sollen. Denn wenn die Baumaschinen ohnehin anrollen, biete es sich an, die Straße bis zum Ortsausgang in Richtung Kuppingen auf Vordermann zu bringen. Das falle allerdings in die Zuständigkeit des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Zunächst seien Bohrkerne gezogen worden, um den Zustand des Untergrunds zu untersuchen, und in der kommenden Woche soll im Rahmen eines Vor-Ort-Termins festgelegt werden, was nun letztlich zu tun sei, erklärte Bünger.

Der Bürgermeister wies aber auch darauf hin, dass das Regierungspräsidium Karlsruhe erst einmal abwarten werde, wie viel Geld ihm im nächsten Doppelhaushalt des Landes zur Verfügung gestellt wird. "Uns ist jedenfalls daran gelegen, dass nicht einfach nur ein Linksabbieger gebaut wird", betonte Bünger. "Stand heute könnte im Frühjahr 2018 Baubeginn sein", fuhr der Schultes fort, der mit einer Bauzeit von etwa einem halben Jahr rechnet. Wetten auf die Verfügbarkeit von Baufirmen wolle er aber nicht abschließen – "die sind derzeit alle überlastet".

Ob man die Sanierungsarbeiten denn "nicht weiter hochziehen" könnte, fragte Ortschaftsratsmitglied Jürgen Niethammer und sprach damit ein Thema an, das nicht nur Sulzern auf den Nägeln brennt: den desolaten Zustand der Landesstraße 358 jenseits der Kreisgrenze bis zum Ortseingang von Kuppingen. Die L358 heißt im Kreis Böblingen L1358. Ihr Zustand zwischen Kreisgrenze und Kuppingen wird von Benutzern nicht nur als miserabel, sondern als geradezu gefährlich empfunden. Bei starkem Regen ist die Fahrbahn regelmäßig überflutet.

Wie Bürgermeister Bünger ausführte, endet am Sulzer Ortsrand nicht nur die Zuständigkeit der Stadt Wildberg, sondern auch die des Landratsamts Calw und die des Regierungspräsidiums Karlsruhe. "Und für das Regierungspräsidium Stuttgart ist dieser Straßenabschnitt nur eine Landstraße in einer Randlage", gab der Schultes zu bedenken. Prioritäten würden deshalb anderswo gesetzt.

Eberhard Furthmüller, der der Ortschaftsratssitzung in seiner Funktion als Sulzer Stadtratsmitglied beiwohnte, verleih der Hoffnung Ausdruck, dass der von Bünger angesprochene Zeitplan halten möge. Dass der Untergrund nicht der beste ist, sei schließlich bekannt – "die wussten damals auch, dass sie ihre Straße auf einer Schutthalde bauen."

Ortsvorsteher Rolf Dittus wies darauf hin, dass die L358 Bodenwellen aufweise, die "für Zweiradfahrer hochgefährlich" seien: "Man kann das Regierungspräsidium schon darauf hinweisen, dass Handlungsbedarf besteht."