Der Traum vom Fliegen wurde für 14 Kinder wahr. Das Flugzeug zum Startpunkt zu schieben, gehört dabei zum Prozedere. Foto: Schneeberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Flugsportvereinigung Wächtersberg nimmt Ferienprogramm-Besucher mit auf Rundflüge über Wildberg

Von Viktoria Schneeberg Wildberg. Das Wildberger Ferienprogramm bot Kindern und Jugendlichen Gelegenheit, in die Luft zu gehen, Die Jugendgruppe der Flugsportvereinigung Wächtersberg erklärte den Besuchern nicht nur alles rund um den Segelflug, sondern nahm sie auch auf Rundflüge mit.Es war bewölkt, nur wenig blau zeigte sich am Himmel. "Das Wetter ist nicht ideal, weil es zu wenig Sonnenenergie gibt und somit kaum Thermik. Aber wenigstens ist es trocken", bewertete Klaus Hinkel, Fluglehrer und an diesem Tag auch Flugleiter, die äußeren Umstände. Thermik sei jedoch wichtig, weil sie Aufwind bringt. Nur durch warme, aufsteigende Luft kann sich ein Segeflugzeug lange am Himmel halten. Da die 14 Kinder sich aber ohnehin abwechselten und die Flüge nicht allzu lange dauern sollten, war dies nicht weiter schlimm. Zudem lockerte sich die Wolkendecke im Laufe des Nachmittags etwas auf, so dass die beiden Piloten Timo Protzer und Arne Haas genügend Thermik für ausreichend lange Flugrunden nutzen konnten.

Für den FSV Wächtersberg ist es eine bereits Tradition, im Rahmen des Sommerferienprogramms Kindern und Jugendlichen die Heimat von oben zu präsentieren. Sie konnten die Aussicht genießen und vertraute Orte aus einer ganz neuen Perspektive betrachten.

Dem 13-jährigen Fabio hat das Gefühl der Schwerelosigkeit am besten gefallen. "Ich wollte endlich mal fliegen und finde toll, dass der Verein das anbietet", sagte er. Der gleichaltrige Niklas hat bereits vergangenes Jahr an der Veranstaltung teilgenommen. Weil es ihm so gut gefallen hat, wollte er erneut ins Segelflugzeug steigen. "Ich finde den Start am Besten", erzählte er, "weil man dann so in den Sitz gedrückt wird."

Wer wollte, durfte auch einmal selbst das Flugzeug steuern. "Wenn man erst mal in der Luft ist, muss man gar nicht mehr so viel beachten", erklärte Arne Haas. Der 31-jährige Pilot hat bereits vor 15 Jahren mit dem Segelfliegen begonnen. Die Kinder konnten sich also sicher sein, dass sie in guten Händen sind. Sicherheitshalber legten sie sich dennoch Fallschirme an, doch diese kamen erwartungsgemäß nicht zum Einsatz.

Die Mädchen und Jungen im Alter von zehn bis vierzehn Jahren hatten die Chance, gleich zwei Starts im Flugzeug sitzend mitzuerleben. Vor, während und nach dem Flug konnten die Kinder und Jugendlichen den Vereinsmitgliedern alles fragen, was sie rund um das Segelfliegen interessierte. Außerdem wurde ihnen erklärt, wie ein Segelflugzeug fliegt, wozu die verschiedenen Teile dienen und welche Rolle die Winde beim Start spielt. Diese zieht die Segelflugzeuge nämlich binnen weniger Sekunden in die Höhe. Erst ab einem bestimmten Winkel hakt sich das Seil von alleine aus und fällt mit einem Fallschirm langsam zu Boden. Von nun an konnten sich die Kinder mit ihren Piloten im Doppelsitzer frei in der Luft bewegen, bis sie wieder zur Landung ansetzten. Danach wurde das Segeflugzeug wieder gemeinsam zum Startpunkt zurück geschoben. Auch das Seil musste mit einem Auto zurück zum Start gebracht werden. Die Teilnehmer durften mit diesem Rückholfahrzeug mitfahren, um auch an der Winde den Start mitzuerleben.

Nachdem die Kinder die Funktion der Winde kennengelernt hatten, etliche Male das Flugzeug zurück zum Start gebracht haben und ein paar faszinierende Minuten in der Luft verbringen durften, wurde am Segelflugheim gegrillt. Die Eindrücke dieses schönen und spannenden Hobbys von zahlreichen Piloten jeglichen Alters werden den Kindern bestimmt noch lange im Gedächtnis bleiben. Einige von ihnen werden bestimmt auch wieder nächstes Jahr an der Veranstaltung teilnehmen, um erneut einen Rundflug über Wildberg unternehmen zu können. Wer alt genug ist und Interesse daran hat, kann aber auch Vereinsmitglied werden und nach gründlicher Ausbildung selbst abheben.