Alle Haushalte und Betriebe sollen einen direkten Glasfaser-Kabelanschluss bekommen sollen Foto: ©  tivfotostudio/Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Internet: Gemeinderat beantragt Fördergelder für unterversorgte Gewerbegebiete

Wildberg. Neben Verkehr, Betreuung und Bildungsangebot ist die digitale Versorgung für Firmen wie für Familien ein besonders wichtiges Kriterium bei der Wohn- oder Standortwahl. Wie Wildberg da versorgt ist, ließ sich der Gemeinderat jetzt von dem Breitband-Berater Thilo Kübler erläutern.

Es gibt noch eine dringliche rote Zone, einen weißen Fleck auf der Wildberger Landkarte, was die Versorgung mit schnellem Internet angeht. Das ist das zusammenhängende Sulzer Gewerbegebiet Burghalde-Hohner. Dort muss zunächst der gewerbliche Mindestwert von 50 Megabit pro Sekunde Übertragungsgeschwindigkeit erreicht werden. Dafür stehen öffentliche Fördergelder vom Bundesverkehrsministerium ("digitale Infrastruktur") und vom Land bereit.

Für Wohnhäuser liegt die Grenze der Unterversorgung bei 30 Megabits. Dass aber die technische Entwicklung schon längst weiter ist, machte der Fachberater Thilo Kübler von der Breitbandberatung Baden-Württemberg den Wildberger Gemeinderäten klar. Mit den sogenannten Backbone-Knoten im Rücken, mit denen der Landkreis Calw die digitale Leitungslandschaft erschließt, ist die Technologie FTTB der nächste Schritt, mit der alle Haushalte und Betriebe einen direkten Glasfaser-Kabelanschluss bekommen sollen. Damit auch die privaten Anbieter – in den Wildberger Teilorten vor allem Unitymedia – dabei über ihren eigenen Netzausbau hinaus mitziehen, muss die Stadt die Voraussetzungen bereitstellen.

Bei der Sanierung in Gültlingen bedeutet das für die laufenden Tiefbaumaßnahmen etwa in der Wildberger Straße die Verlegung von sogenannten Micropipes für den direkten Glasfaseranschluss in jedes Haus. Bloße Leerrohre von 100 Millimetern Durchmesser reichen schon bald nicht mehr aus.

Die FTTB-Strukturplanung gemäß dem Förderbescheid des Bundes verabschiedete der Gemeinderat nach dem Fachvortrag und einigen Detailnachfragen einstimmig und beschloss gleichzeitig die Beantragung von Fördergeldern für unterversorgte Gebiete wie das Sulzer Gewerbegebiet Burghalde-Hohner vor dem Wald.

Bei allen Sanierungsarbeiten unter der Erde wird seitens der Stadt künftig flächendeckend eine FTTB-Anschlussmöglichkeit zum Standard gemacht. Die Kosten wollen Stadtverwaltung und Gemeinderat im Haushalt 2018 berücksichtigen.