Bürgermeister Ulrich Bünger (links) und Feuerwehrkommandant Eberhard Fiedler (rechts) sind stolz auf den Einsatz von Christoph Schwenk (Zweiter von links) und Ernst Feil. Foto: Stadt Wildberg

Gesundheit: Tag und Nacht einsatzbereit. Ehrenamtliche überbrücken Zeit bis der Notarzt eintrifft.

Bei einem Notfall können Sekunden Leben retten. Der Rettungsdienst ist alarmiert, braucht aber immer eine gewisse Zeit bis er am Ziel ankommt. In Wildberg sind jetzt ehrenamtliche "Helfer vor Ort" aktiv, die diese sogenannte "therapiefreie Zeit" überbrücken können.

Wildberg - Christoph Schwenk deckt das Gebiet Wildberg, Effringen, Schönbronn und Rotfelden ab, Ernst Feil ist in Wildberg, Effringen, Rotfelden und wenn nötig in Pfrondorf und Wenden im Einsatz. Wird irgendwo dort der Rettungsdienst gerufen, geht auch der Pieper der beiden Herren los – zu jeder Tages- und Nachtzeit. Darauf sind sie vorbereitet, sie setzen sich so schnell sie können in ihr Privatauto und machen sich auf den Weg. "Wir sind oft fünf oder sechs Minuten vor dem Rettungsdienst am Einsatzort und können Erste Hilfe leisten. Das bietet den Betroffenen zusätzliche Sicherheit und kann in manchen Fällen über Leben und Tod entscheiden", so Christoph Schwenk.

Die Idee, auch für Wildberg Helfer vor Ort einzusetzen, kam in der Wildberger Feuerwehr zum ersten Mal zur Sprache. Und die geeigneten "Kandidaten" für die Umsetzung fanden sich in den eigenen Reihen.

Voraussetzung für den Helfer-Einsatz ist ein Arbeitgeber, der mitspielt

Sowohl Christoph Schwenk als auch Ernst Feil sind bei der Feuerwehr aktiv und haben eine entsprechende Ausbildung. Schwenk ist Rettungssanitäter und Ausbilder beim DRK, Feil ist Rettungshelfer. Optimale Voraussetzungen also. "Weitere Kameraden werden ihrem Beispiel folgen und lassen sich als Helfer vor Ort ausbilden", kündigt Kommandant Eberhard Fiedler an. Das ist natürlich auch bei Feuerwehreinsätzen immer von Vorteil.

Gerade im ländlichen Raum sind die Helfer vor Ort hoch geschätzt. Voraussetzung für deren flexiblen Einsatz ist allerdings ein Arbeitgeber, der mitspielt.

Ernst Feil hat mit seinem Arbeitgeber, der Stadt Wildberg, keine Probleme, wenn er plötzlich zu einem Einsatz muss. Er hat sogar – wie auch sein Helfer-Kollege – seine Ausrüstung bezahlt bekommen. "Es ist für uns selbstverständlich, dass die Mitarbeiter, die in der Feuerwehr sind oder als Helfer vor Ort fungieren, bei Notfällen ihren Arbeitsplatz verlassen dürfen", so Bürgermeister Ulrich Bünger. "Wir sind ja froh, solch engagierte Menschen in unserer Stadt zu haben." Auch Christoph Schwenk hat bei "Rempp Küchen" Vorgesetzte, die das Ehrenamt ihres Mitarbeiters voll unterstützen. "Das ist leider noch nicht überall so", bedauert Eberhard Fiedler.

Übrigens gibt es auch in Gültlingen mit Daniel Mohr und Sulz am Eck mit Sven Cysarek Helfer vor Ort, die bei Einsätzen immer mitalarmiert werden.