Karin und Hansjörg Hummel gaben sich vor 50 Jahren das Ja-Wort. Foto: Rennig Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehejubiläum: Karin und Hansjörg Hummel lernten sich in einen Tanzcafé kennen

Von Barbara Rennig

Wildberg. Dass – und wie sehr – Berlin eine Reise wert ist, erfuhren Karin und Hansjörg Hummel vor mehr als 50 Jahren auf ganz besondere Weise. Denn dort haben sich die beiden in einem Tanzcafé kennen gelernt und bald darauf beschlossen, ihren Weg gemeinsam fortzusetzen. Heute kann das Ehepaar die goldene Hochzeit begehen.

Hansjörg Hummel, 1940 in Calw gebürtig und als Sohn eines Lehrers in Wildberg aufgewachsen, studierte in Karlsruhe Ingenieurwesen und nahm sich zum Studienabschluss vor, mit Kommilitonen nach Berlin zu reisen.

Die gebürtige Niedersächsin Karin Seiler, die schon ein Jahr nach ihrer Geburt den Vater verloren hatte, wuchs in Hessen auf, besuchte die hauswirtschaftliche Fachschule, um später eine Ausbildung zur Krankenschwester zu machen, und weilte auf Schul-Abschlussfahrt in Berlin. Beide erinnern sich noch gut an das traditionelle Tanzcafé, in dem man von Tisch zu Tisch per Telefon Kontakt zu potenziellen Tanzpartnern aufnehmen konnte, und es war Karin Seiler, die den ersten Schritt machte. Bis heute teilt das Paar, das seit mehr als 20 Jahren im Tanzkreis Nagold mitwirkt, die Freude am Tanzen.

Als Hansjörg Hummel eine Stelle bei der IBM angetreten hatte, gab Karin Seiler die Krankenpflege-Ausbildung auf, um ihrem Verlobten nach Wildberg zu folgen. 1966 gaben sie sich in Kentheim das Jawort, und der damalige Trauungsspruch aus dem Psalm 103 ist nicht nur wieder der Spruch zum Gottesdienst am 50. Hochzeitstag. Christlicher Glaube, kirchliches und soziales Engagement nahmen für das Jubelpaar immer einen wichtigen Platz im Leben ein, auch durch die Pflege eines Hauskreises. Karin Hummel war 30 Jahre lang im Wildberger Kirchengemeinderat aktiv und ist inzwischen zweite Vorsitzende der Wildberger Hospizgruppe. Einige Jahre lang bis zu deren Tod pflegte sie zuhause liebevoll auch ihre Mutter, die sie zu sich nach Wildberg geholt hatte.

Hansjörg Hummel engagierte sich ebenso in der evangelischen Kirchengemeinde Wildberg, in der landeskirchlichen Gemeinschaft der Altpietisten (Apis) und – besonders im Ruhestand von seinem Manager-Beruf – für die Belange des Kreisseniorenrates, dem er seit 2006 vorsteht. Als dessen Pressereferent ist er maßgeblich an der Veröffentlichung der Zeitschrift "Alter aktiv" beteiligt, die viermal pro Jahr erscheint. Entspannung fand und findet der rührige Wildberger immer wieder beim Heimwerken – vieles an Umbauten und Anlagen rund um das 1980 gekaufte Haus besorgte er selbst –, beim Walken oder Fitness-Training.

Bedingt durch Hansjörg Hummels Beruf verbrachte die Familie, um vier Kinder bereichert, ab 1990 zwei Jahre in den USA. Dort packte Karin Hummel die Malleidenschaft: Sie bildete zunächst Talent und Techniken durch private Kurse aus und ist nicht nur als langjähriges Mitglied des Kunstkreises Oberes Nagoldtal in Kursen für den Verein aktiv, sondern auch als Dozentin in VHS-Malkursen. In zahlreichen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen waren ihre Werke bisher vertreten.

Die Bibelstelle "Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat" hat das Jubelpaar durch inzwischen fünf Jahrzehnte getragen. Dankbar sind Karin und Hansjörg Hummel um den harmonischen Zusammenhalt der Familie, zu der sieben Enkel zählen. Regelmäßig begehen sie mit ihren Lieben Familientreffen, und so ist auch zum Fest der goldenen Hochzeit ihre Freude groß, nach dem Gottesdienst Kinder, Enkel und Familie um sich versammeln zu können.