Rektor Siegfried Schönthaler im bereits umgestalteten Untergeschoss. Der links sichtbare offene Übergang nach oben ins Erdgeschoss wird als Schall- und Rauchsperre zugemacht. Foto: Bernklau Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat debattiert über Modernisierungen im Bildungszentrum mit heiklen Eingriffen in die Architektur

Von Martin Bernklau

Wildberg. Das Bildungszentrum auf dem Schafscheuernberg bedarf der baulichen Pflege, trotz seiner edlen Architektur und der hochwertigen Bauweise. Natürlich sollen die Arbeiten in den anstehenden Sommerferien gestemmt werden. Über die Vergaben für den zweiten Abschnitt der Modernisierung von Bauteil B entschied der Wildberger Gemeinderat am Donnerstag. Da kam noch einmal eine Debatte auf.

Es geht bei der Umgestaltung nicht nur um die Gestaltung mit moderneren, farbigeren und helleren Böden, luftig leichteren Decken und zeitgemäßeren filigranen Geländern.

"Anlass war der Lärm", erinnerte Bürgermeister Ulrich Bünger die Räte noch einmal an die Begehung durch den Technischen Ausschuss, nach der die Modernisierung beschlossen worden war. Man wollte die über eine durchgehende Lichtfront zum Innenhof hin verbundenen zwei Geschosse schalltechnisch entkoppeln, die beiden Flure also trennen.

Bauamtsleiter Arthur Sadlers wies bei seiner Vorstellung noch einmal auf ein weiteres Problem hin, weil das Gebäude weder Bestands- noch Denkmalschutz genieße: "Sobald wir eingreifen, müssen wir die aktuellen Brandschutzvorschriften umsetzen." Das bedeute, dass die zum Schallschutz vorgesehene Zwischendecke im Doppelgeschoss des Flur- und Frontbereichs auch als Rauchsperre auszulegen war. Ergänzend sind heulende Alarm-Rauchmelder auf beiden Ebenen anzubringen.

Stadtrat Eberhard Furthmüller, Fraktionsvorsitzender der CDU, kritisierte die Pläne denn persönlich auch als "beengend". Sein Schönbronner Fraktionskollege Karl-Heinz Schaible hingegen, selber Zimmerer und Dachdeckermeister, rügte die späte und beschränkte Ausschreibung Mitte Mai, deretwegen es für manche Arbeiten nur ein Angebot gegeben habe. Das sei schon wegen der Terminzwänge auf die Sommerferien ein viel zu kurzer Vorlauf gewesen.

Schaible stimmte am Ende aber doch für die rund 200 000 Euro umfassenden Auftragsvergaben. "In diesen Apfel – ich sage nicht mal sauren – müssen wir beißen", hatte der Bürgermeister noch einmal für den Eingriff in die architektonische Substanz geworben. Eberhard Furthmüller blieb bei seinem Einwand und stimmte als einziger Rat mit Nein. Die beiden Bauabschnitte für den Bauteil B des Bildungszentrums vom vergangenen und von diesem Jahr bezuschusst das Regierungspräsidium mit 220 000 Euro, also der Hälfte der Kosten.