Pausenlos im Einsatz waren am Samstag die Feuerwehrleute aus Wildberg – unter anderem bei einem schweren Verkehrsunfall mit brennendem Auto. Foto: Feuerwehr

Wildberger Brandbekämpfer sind bei gestrandetem Ölfass, schwerem Unfall und Alarmübung mit Explosion gefordert.

Wildberg - Im Dauereinsatz war die Feuerwehrabteilung Wildberg am Samstag. Die Explosion mit starker Rauchentwicklung beim Autohaus Dengler war lediglich eine Übungsannahme. Doch schon zuvor waren die Feuerwehrleute bei zwei echten Einsätzen gefordert, unter anderem bei einem schweren Verkehrsunfall bei Gechingen.

Bereits gegen Mittag meldete der Bereitschaftsdienst der Kläranlage Wildberg ein auf einer Nagolduntiefe gestrandetes Ölfass. Zu Fuß konnten es die Feuerwehrleute nicht erreichen, weil das Wasser zu tief und die Fließgeschwindigkeit zu groß war. Für den Einsatz eines Bootes aber war das Wasser wiederum zu niedrig. Also schwammen Taucher ohne Gerät zum Fass. Es stellte sich heraus, dass es kein Öl enthielt, sondern Wasser. Das Fass wurde größtenteils ausgeleert und dann mit einem Seil ans Ufer gezogen.

Der Einsatz musste allerdings um 12. 58 Uhr unterbrochen werden, weil die Feuerwehr zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person und einem brennenden Fahrzeug auf der K 4300 bei Gechingen gerufen wurde. Ein 18-jähriger Mann war mit seinem Wagen – vermutlich aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit – in einer Rechtskurve von der Straße abgekommen und gegen zwei Bäume gestoßen. Das Auto kam auf dem Dach zum Liegen und fing Feuer. Ein Ehepaar, das mit seinem Fahrzeug an der Unfallstelle vorbeikam, half dem jungen Mann aus dem Wagen und verständigte Polizei und Rettungsdienste. Der junge Mann musste mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der entstandene Sachschaden wird auf 25 000 Euro geschätzt. Die Feuerwehrleute aus Wildberg übernahmen gemeinsam mit den Kollegen aus Gechingen unter Atemschutz die Brandbekämpfung und sperrten die Straße ab. Anschließend kümmerten sich die Feuerwehrleute aus Wildberg wieder um das Ölfass.

Um 16.30 Uhr ging schon wieder der nächste Alarm los. Dieses Mal war es zum Glück nur eine Übung: Angenommen wurde eine Explosion mit anschließender starker Rauchentwicklung. Zwei Arbeiter wurden vermisst. Diese hatten an der Hebebühne an einem Auto gearbeitet. Der Betriebsinhaber alarmierte die Feuerwehr.

Sechs Minuten nach dem Alarm war das erste Löschfahrzeug vor Ort, nach acht Minuten ein Atemschutztrupp mit einem C- Rohr im Gebäude. Zunächst gab es Personalprobleme. Das zweite Löschfahrzeug kam erst 15 Minuten nach dem Alarm an. Die Werkstatt war völlig verraucht (vernebelt durch die Feuerwehr). Die Wärmebildkamera kam zum Einsatz. Ein Arbeiter wurde im Raum unter der Hebebühne 16 Minuten nach dem Alarm gefunden. Dort war kein Rauch, weshalb die Rettung mit Brandfluchthaube möglich war. Die zweite vermisste Person (eine Übungspuppe) befand sich im Wagen hoch oben auf der Hebebühne. Sie wurde erst gefunden, als der Rauch durch Überdrucklüfter größtenteils beseitigt war.

Die Wasserentnahme erfolgte aus einem 250 Meter entfernten Hydranten. Dazu musste die stark befahrene B 463 gequert werden, was zu Stau auf beiden Seiten der Schlauchbrücken führte.

Das Fazit des Kommandanten Eberhard Fiedler: Die Führung des Einsatzes durch Zugführer (Abteilungskommandant) Dennis Kürschner und die Gruppenführer Frank Rentschler und Joachim Hein funktionierte gut. Die Personalprobleme seien möglicherweise auf die vorausgegangenen Einsätze zurückzuführen. Bezüglich der Löschwasserentnahme müsse man sich etwas überlegen: Obwohl die Nagold direkt am Einsatzort vorbei fliest, könne man sie nicht nützen, da sie kaum zugänglich sei, so Fiedler.