Stefan Reusch unterhielt sein Publikum prächtig. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kabarett: Stefan Reusch rettet auch in Wildberg die Welt / Ein Garant für herzhafte Lacher

"Reusch rettet die Welt" – auch in der Wildberger Stadthalle. Der Kabarettist begeisterte mit seiner trocken pointierenden Art, der Bezugnahme auf bekannte Personen und aktuelle Themen sowie geistreichem Witz.

Wildberg. Stefan Reusch richtet den Blick leicht nach unten, senkt die Stimme: "Ich wollte dem Kind doch nichts tun, ich wollte doch nur das rote Fischförmchen... Ein bisschen buddeln", erklärt er sehnsüchtig. Nicht umsonst trägt das aktuelle Bühnenprogramm des wortgewandten Mannes im gelben Jackett den zweiten Titel "Das rote Fischförmchen". Mit dieser Eröffnungsgeschichte gab Reusch den Ton für das restliche Programm vor: schlichte Körpersprache, dezent, aber präsent und vor allem präzise gezielt.

Es wird mit Kritik nicht gespart

Denn in Reuschs Programm bekommen bekannte Persönlichkeiten ihr Fett weg, werden aktuelle Ereignisse durchexerziert und mit Kritik nicht gespart. Seine Monologe werden von kleinen Scherzen und Seitenhieben getragen und steuern dabei stets unweigerlich auf originelle, gut gezielte Pointen zu. Durch Themen wie Politik, Finanzwesen, Stuttgart 21, Integration oder auch die Beziehung mit seiner Freundin navigierte er sich auf diese Weise geschickt hindurch.

Reusch berichtete stets aus der Ich-Perspektive – von seiner Meinung, seinen Erfahrungen – und nahm das Publikum durch direkte Ansprache mit. Auch vor Selbstironie schreckte er nicht zurück: "Jetzt hab ich für meine Verhältnisse die Stimmung auf dem Siedepunkt – jetzt wird es Zeit für etwas Trauriges", ließ er nach wenigen Programmminuten verlauten und schwenkte zu einer Geschichte über Liebeskummer um.

Für schnelle Lacher sorgte er immer wieder mit kleinen Sprüchen und Witzen: "Alle elf Minuten verliebt sich ein Single über Paarship – das ist immer derselbe!" Kurz, knackig, ein Garant für herzhafte Lacher.

Die Publikumsreaktionen straften ihn in dieser Hinsicht lügen. Die Stimmung wurde besser und besser während des Abends, die Lacher ausgelassener, der Applaus lauter und länger anhaltend. Die Welt hat Stefan Reusch an diesem Abend vielleicht nicht gerettet – aber zumindest den Abend der rund 70 Zuschauer.